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Toureninfo:

"Samurai"
begangen von Bernhard am 2012-06-27
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Schneekarturm
Schwierigkeit:
7(6A0)
Exposition:
O
Absicherung:
BH/NH - ziemlich moderat!
Zusätzliche Angaben:
Vorher: "Die 3. SL der Samurai ist...wahrscheinlich eine der schönsten im Gesäuse", sagt die Xeis Auslese und "dass sie einen freundlichen Charakter hat". "Das schauen wir uns an", sagen Roni und ich.
Nachher: "Pfuh! arg wars - aufi kuma san ma immerhin...irgendwie", sagt Roni. "So ist das also, wenn man sich mit einem japanischen Krieger anlegt", sage ich.
Als "Zustieg" zur Route zum großen Querband des Schneekarturms nahmen wir die ersten drei SL des "SO-Pfeiler", wobei die dritte (6+) wie immer ziemlich fordernd war, vor allem wegen der unerwartet kalten Finger und der Nässe in den Rissen.
Der Einstieg zur Samurai ist gleich hinter der unangenehm feucht-rutschigen Schmalstelle des Querbandes, die wir auf allen vieren zurücklegen. Wir nähern uns dem Krieger also ziemlich devot, vielleicht war er deshalb (relativ) gnädig.
Es begann heftig...und blieb es auch - selbst der Einstiegs BH war in Tarnfarbe. Gleich nach dem ersten Haken (auch getarnt) ist Schluß - wohin weiter? Der Fels ist waschelnass und so rauh, dass es wehtut, was aber super ist, wegen dem Moos! In der Verschneidung rechts ist nichts zu finden, links auch nicht, rauf und runter im 5+ Gelände; nix zum Legen. Topo unklar. Kurz vor dem Aufgeben findet sich der Haken dann weit oben auf dem zentralen Pfeiler, im relativ schwierigtsten Klettergelände hier eigentlich - komisch, aber vielleicht ticken die Japaner so?
Danach abwechslungsreiches steiles 5er Gelände, Schuppen, Platten, Rinnen und - vor allem - weite Abstände. Roni schlägt vor: rechtzeitig was legen bevor es steil, anstrengend und heikel wird, weil zittern macht instabil :-)
Na gut - dann die 7er SL. Ein s-förmiger Riss zieht senkrecht nach oben, auf ein Dach zu, das es zu überwinden gilt. Das aber eh alles nur 7-, die 7er Stelle kommt in einer Plattenquerung danach!! Viel mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen. Der Riss geht mit prusten und plagen von Haken zu Haken rastend, mit Cams dazwischen so weit frei, der Überhang irgendwie und der Quergang hangelnd. Wir meinen: So harte Arbeit mit 6A0 zu bewerten ist vielleicht doch ein wenig untertrieben. Das betrifft übrigens die gesamte Tour. Ach ja: ein wenig splittrig ist´s auch.
Die abschließende 40 Meter Länge ist eine anspruchsvolle, abwechlungsreiche, steile, spannende 5er von Anfang bis Ende - und noch rauher als alles bisher. Dementsprechend gezeichnet sind unsere Hände.
Das Abseilen geht wie geschmiert; mit den 55 Metern zweimal bis auf den letzten Zipfel. 60 Meter sind besser! Den eigentlich noch geplanten SO-Pfeiler verschieben wir einhellig. Stattdessen ein ehrfürchtiger Kotau.

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