Toureninfo:
- Tourenname
- "Blechmauern Pogo"
- Begehung
- begangen von Bernhard am 2020-07-15
- Gebiet:
- Rax
- Berg:
- Blechmauer
- Schwierigkeit:
- 7+(6+/A0)
- Exposition:
- SW
- Absicherung:
- BH sehr gut
- Zusätzliche Angaben:
- Mit Raoul und Roni in wechselnder Führung (SL 1-3: Raoul, SL 4-6 Roni, SL 7-10 Bernhard) bei optimalen, sommerlichen Bedingungen, trocken windstill, erst warm und schattig, dann warm und sonnig - in den 7er Stellen gings aber dann doch nicht ganz ohne Schweiß...
Frühstück gibt's heute am Parkplatz des Weichtalhauses. Maitre Raoul offeriert Herrenpilze und Eierschwammerl in Olivenöl auf der offenen Flamme des Campingkochers. Ein Hochgenuss! Der Küchenchef ist auch kletterisch motiviert und steigt, trotz langer Felsabstinenz als Erster ein. Direkt zum eigentlich 2. Stand unter die markante Rissverschneidung - Schrofen zum Aufwärmen. Dann zwei steile, plattige SL vom Feinsten, recht anhaltend im oberen 6. Grad, die trotz der engen Absicherung engagiertes, sportliches Klettern erfordert. Wehmut kommt auf, angesichts der jugendlichen Leistungsfähigkeit und Frische, ohne Training und Vorbereitung. Die 7er Stellen hier, erscheinen uns auch von 6+ Kletterern machbar. Roni übernimmt und kämpft sich durch die schwierige, glatte Platte, die ihm bis auf einen Zug (Größenstelle, hoch Ansteigen auf Reibung...) RP gelingt. Hier bleibt einzig Raoul im Nachstieg sauber, wie auch immer er das gemacht hat. Respekt! Nach einer leichteren Zwischen-SL, der geradezu sensationelle 30 Meter-Pfeiler mit trickigem Einstieg (erst rechts, dann links). Am Schlüsselzug beim 5. Haken scheitern wir alle - ohne Rast gings nicht. Die schwerste Stelle der Tour, am Beginn der 7. SL erscheint uns nur für - zumindest - 8er Kletterer seriös zu meistern. Hard-core Bolderei auf speckigen, chalk-gefüllten Löchern, die nach einer Zahnbürste schreien. Bernhard probiert es gar nicht erst und auch Raouls Erfolgsstähne reißt hier. Die paar Meter gehen recht angenehm mit Hilfe der drei eng gesetzten BH und danach angeregt im 6. Grad weiter. Hier können den Vorsteiger ein 2er Cam und ev. der eine oder andere kleine Keil beruhigen - eigentlich der einzige Abschnitt der Route, wo das eventuell nötig ist. Die verdrehten Züge ums Eck herum zum Stand sind uns allen nicht besonders leicht gefallen. In der 8. SL wartet eine steile Platte (mit 7+ wohl ein wenig überbewertet), mit kleinen, scharfen Schüppchen, die man sich oft weit rechts und links der Haken zusammensuchen muss; dann kann sich die tolle SL durchaus schlüssig auflösen. Auch die vorletzte SL ist nochmal wunderbar anhaltend - es geht links draußen um eine Kante und dann noch recht lange in der Platte gerade aufwärts - steil und länger, als es in der Topo erscheint. Da sollte man noch ein paar Reserven haben. Zuletzt noch einige Schrofenmeter zum Ausstieg.
Raoul kürt die Route zu einer seiner Alltime-Favorits und auch uns erscheint das Ding als eine der feinsten Kreationen im gesamten Gebiet. Neben dem Klettergenuss wars auch ein kameradschaftlicher - FREUNDSCHAFT!
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