Toureninfo:
- Tourenname
- "JoeSamite"
- Begehung
- begangen von Bernhard am 2020-07-06
- Gebiet:
- Berchtesgadener Alpen
- Berg:
- Großes Häuselhorn
- Schwierigkeit:
- 7(6+obl.)
- Exposition:
- S
- Absicherung:
- BH gut
- Zusätzliche Angaben:
- Mit Roni in Wechselführung an einem perfekten, wettersichern, langen Frühsommertag, und vor allem am Geburtstag von Liam, dem jüngsten Mitglied der Wallbitch Familie, der während der 3. SL in Stockholm das Licht der Welt erblickt hat - juchee!
Lange Tage bieten sich an, für Touren wie diese, vor allem, wenn noch eine Heimfahrt ansteht am Abend. Zustieg praktisch ident wie bei "Hasenalarm" (sh. dort) und ebenso lang - viel weniger als 2,5 Std. werden es auch für Konditionsstarke nicht werden, wenn man sich nicht schon vor dem Klettern verausgaben will. Der Einstieg ist leicht zu finden und gemütlich zum Umziehen. Wir steigen schon vor 08.00 Uhr ein, Roni startet. Heute (Wochenende) ist, für uns ungewohnt mal mehr Betrieb - eine Seilschaft in der "Hasenalarm" und eine nebenan in der "Hextentanz…", in unserer Route bleiben wir aber allein. Von den 13 SL ist bloß die erste im 4. Grad, alle anderen zumindest im 6. Bei vieren steht ein 7er vorne drauf - es gibt also einiges zu tun. Die erste SL wie gesagt, gut zum Aufwärmen, die 2.SL ist nass, aber unproblematisch, alleine der enge Durchschlupf vor dem Stand ist eine Rampferei, wenn man unbedingt innen durch will wie ich, Roni machts außen geschickter. Die Platten in der 3.SL sind rau und griffig und die erste 6+ Stelle löst sich gut auf; die erste Unsicherheit bessert sich dadurch und die Absicherung erweist sich als ausreichend, durchdacht und "entgegenkommend". Dennoch haben wir den einen, oder anderen Cam gebrauchen können (vor allem in der schweren 8.SL). Die 4.SL ist mit der ersten die einzige quasi "gemütliche", danach geht's wieder zur Sache mit einer steilen 7- Lochwand, die auch ein wenig feucht ist, aber die kriegen wir sauber hin, auch Roni im Vorstieg, das stimmt uns zuversichtlich. Insgesamt sind wir heute recht zufrieden mit der "Leistung", weil wir eigentlich nur in den beiden 7er Stellen die Haken, bzw. die dort platzierten langen Schlingen zu Hilfe nehmen müssen. Die 6. SL ist eine der schönsten der Route, (der es an famosen Längen ohnehin nicht mangelt), es geht 40 Meter über wunderbare Wasserrillen recht konstant hinauf. Roni steigt auch die nächste 7- Stelle vor, eine wahrhaft steile Platte mit einer allzu flachen Wasserrille, die als Tritt leider nicht genug hergibt, also muss ein Haken dafür herhalten, ansonsten gelingts ganz gut. Roni klettert oben hinaus recht kreativ, ein wenig abseits der Haken und hat eine rechte Freude an seiner alternativen Linie. Zum Stand über Schrofengelände und dort baut sich der senkrechte Riss der 8.SL auf, der ersten im glatten 7er. Anhaltend gut 6+, was sich aber halbwegs machen ließ, weil es gar grausam rau war, bloß die 7er Stelle war ein echter Kracher. Hier hängt aber eine hilfreiche Schlinge, die auch als Tritt wohltut - und dennoch habe ich einen Einser-Cam brauchen können, um zum nächsten Haken zu kommen. Abgesehen von dieser Stelle ist die Tour aber wenig aggressiv und für gefestigte 6er Kletterer gut zu machen. Vom ausgesetzten Stand quert Roni in die "Raufasertapete" nach links, die zweite 7er Stelle, an schmerzhaft spitzen Strukturen. Auch diesen kurzen Abschnitt kann man sich, wie wir, mit den vorhandenen Schlingen erleichtern. Ein "Ausboldern" würde wohl blutende Finger bedeuten. Die letzten 4 SL bleiben zumeist im unteren 6. Grad und sind allesamt wunderschön und genussreich. Nach dem Ausstieg geht's noch ein paar Höhenmeter über 1er Schrofen zum Gipfelkreuz. Von dort Abstieg wie "Hasenalarm". Das steile Schneefeld nach der Abseilstelle war heute schon geschmolzen, was aber nur bedingt vorteilhaft war, weil der Schotter dort ist echt grauslich.
Resümee: TRAUMTOUR!
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