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Toureninfo:

"Smultronstället"
begangen von Peter am 2019-06-27
Gebiet:
Grazer Bergland
Berg:
Rannerwand
Schwierigkeit:
7 (6+obl.)
Exposition:
W - NW
Absicherung:
BH, gut gesichert
Zusätzliche Angaben:
Mit Frank wegen der Hitzewelle in einer NW-Wand unterwegs gewesen (die aber eigentlich eine W-Wand ist, sind wir ziemlich überzeugt).
Konkret waren wir im Grazer Bergland, nämlich in der Rannerwand und sind die Wilden Erdbeeren oder Smultronstället (nach dem Film von Ingmar Bergmann) geklettert, eine Tour aus 2012 von Martin Schitter (mash).

Hat 7 SL, SG 7 (6+ obl.) und teilt sich so auf: 5, 6+, 3, 7-, 7, 6-, 6-
Ist sehr gut abgesichert. Kein mobiles Zeug nötig, auch kaum verwendbar.
Sehr guter Fels, wird völlig zu unrecht wenig geklettert.
Prädikat Geheimtipp!
Relativ langer Zustieg, was die seltenen Begehungen erklärt.
Ein Topo vom Erstbegeher ist im Netz zu finden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten zuzusteigen.
Wir wollten die kürzeste Variante gehen, allerdings fanden wir den alten Waldsteig nicht, der die Serpentinen der breiten Forststraße hinauf zur Jagdhütte Kofler abkürzt.
Wir sind zunächst auf der Fahrt von Mixnitz am Weg in die Breitenau vom Beginn des Rossgrabens gestartet.
Das ist dort, wo die Schmalspurbahn und die Breitenauerstraße sich das erste Mal begegnen.
Dort ist (Ri. Breitenau) links ein großer Holzlagerplatz, den man als Parkplatz verwenden kann. Außerdem ist kurz davor ein Haus, wo uns glücklicherweise ein altes Ehepaar weiterhelfen konnte.
Sie erklärten, dass wir hier richtig waren und immer dem größten Weg auf der anderen Seite der Straße folgen sollten und so in 1,5 Stunden zur Koflerhütte gelangen würden.
Das hätte so auch gestimmt.
Außerdem sagten sie, dass wir über den Steg fahren könnten und auf der anderen Seite der Straße und des Bächleins parken könnten, um so mit dem Auto im Schatten stehn zu können, was wir dann auch taten.

Zuerst versuchten wir aber wie gesagt ergebnislos den von mash in seinem Topo unter c) beschriebenen Waldsteig zu finden, woraufhin ich mash dann auch anrief, der sehr freundlich war und mir sagte, dass man zuerst etwa 50 m nach rechts gehen müsste und dann in den Steilwald ein alter Waldsteig schräg nach li. raufgehen würde.
Ich fand dann auch Spuren etwa in der Distanz wie von ihm beschrieben, jedoch waren die bald wieder unkenntlich und wir irrten recht lang im Wald umher, auf der Suche nach dem Steig. Gelangten dann immer mehr nach links (Ri. Norden) und nach längerem Hin und Her entschieden wir uns, wieder runter zu der anfangs recht lange nach links ziehenden breiten Forststraße zu gehen und auf dieser aufzusteigen, da wir hier sicher wussten, irgendwann bei der Hütte zu landen.

Unterm Strich ist es vermutlich am gscheitesten, sofern man wie beschrieben parkt, einfach von Anfang an diese breite Straße raufzugehen und sich immer an der ansteigenden breiten und am meisten ausgefahrenen Forststraße zu halten.
Wichtig ist noch ganz zuletzt, nach schon mehr als einer Stunde Gehzeit, bei einer letzten Gabelung, da wo eine sehr breite Forststraße nach links und rechts wegläuft, den rechten Arm weiterzuverfolgen, dann ist man in etwa 5 min bei der Hütte, wo dann ein Brunnen ist, was bei der heutigen Hitze für uns eine große Labsal war.
Die dortigen Behausungen scheinen meist verlassen zu sein, es gibt dort auch einen großen Tisch mit Bänken (im Schatten!) und man könnte dort auch sehr gut draußen übernachten.
Sogar gegen Regen könnte man sich einigermaßen schützen.

Wir erfrischten uns wie gesagt und stiegen dann hinter dem Brunnen nach links weiter zu.
Am besten soweit gehen, bis der Weg eben wird und dann ca. in Höhe des Hochstands ein breiter Weg nach rechts weggeht.
Diesem folgen. Danach ein breiter Waldschlag unterhalb der Wand.
Dort auf der (im Aufstiegssinn) rechten Seite aufsteigen (bei unserer Begehung mühsam über geschlägerte Bäumchen) bis man am rechten Rand des Waldschlags die Wand erreicht.
Man sieht dann auch recht leicht die braune Gedenktafel und 20 m rechts davon den Einstieg unserer Tour. Silberne Laschen weisen den Weg.

Die erste SL fand ich für einen 5er nicht easy, stieg Frank vor.
Danach die erste schwere SL, 7- oder 6+, je nachdem wie man sie klettert.
Die 7- Stelle kann man rechts logischer in einem SG von 5+ vermeiden.
Danach eine schwere 6+ Stelle, auch ein wenig eine Größenstelle, wo man am Ende der SL etwas nach links und nach oben muss.
Die SL gelang mir im Vorstieg erfreulicherweise RP.

Die 3. SL ist eine Verbindungslänge im 3. Grad.
Dann die 4. SL, bei mash mit 7-, bei Schall mit 7 bewertet…. ich unterstütze da mash, Frank schätzt die SL auf 7.
Ich konnte unter moralischer Unterstützung von Frank diese SL im Vorstieg ebenfalls RP klettern und hab da an einer Stelle auch mal bei zumindest einem Zug einen Sturz riskiert…
Sehr cool…
Tlw. Wandkletterei, tlw. plattig, tlw. Schlitze, tlw. Aufleger, relativ vielfältige Kletterei. Sehr schön.

Frank ist dann die Schlüssel-SL vorgestiegen (7 bei mash, 7/7+ bei Schall… ich würds mit 7 bewerten).
Er ist immer wieder gehangen, hat sich aber frei raufgekämpft…
Die SL war nur 15 m lang, war aber fast durchgehend anspruchsvoll.
Unten 6+ und oben eben ca. 7.
An den entscheidenden Metern plattig mit ein paar Dellen für die ersten Fingerglieder von 2 Fingern.
Bin sehr unsicher, ob das bei mir im Vorstieg RP gegangen wär.
Im Nachstieg ist es sich aber ausgegangen, es in einem Zug durchzuklettern.
Ebenfalls sehr schöne Länge, auch noch alles sehr rau!

Danach noch zwei 6- Längen mit einigen interessanten Plattenstellen, zb. der Plattenaufrichter in der vorletzten SL.

Sehr angenehm war an dem Tag, dass wir immer wieder NW-Wind hatten. Ohne des Windes wär es extrem heiß gewesen…
Frank kletterte überhaupt mit nacktem Oberkörper.

Danach auf viermal abgeseilt.
Wichtig ist dabei, vom Ausstiegsstand beim Gipfelkreuz zuerst nur die 20 m nach orogr. links zum nächsten Abseilstand und nicht darüber hinaus zu seilen zu versuchen!

Durch die lange Sucherei beim Zustieg wurde es doch ein sehr langer Tag.
Die Natur dort ist wirklich sehr schön und verlassen.
Nur die Forststraße zeigt, dass da Zivilisation vorhanden ist.
Uns beiden hats jedenfalls sehr gefallen…
Ein Geheimtipp!

Leider gibt’s jetzt dort nicht mehr wirklich was für uns zu klettern.
Leichtere Touren gibt’s dort noch links in der Wand, die aber lt. mash völlig verwachsen und nicht modern abgesichert sind und weiter rechts gibt’s noch zwei 3-SL-Routen, eine 10- (obl.!) und eine 8-/8 (7 obl)…

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