Toureninfo:
- Tourenname
- "SW-Risse"
- Begehung
- begangen von Peter am 2016-06-16
- Gebiet:
- Höllental
- Berg:
- Großofen/Wandle am Wandl
- Schwierigkeit:
- ca. 7 (~6 obl.)
- Exposition:
- W
- Absicherung:
- unten NH, SU, oben NH, BH
- Zusätzliche Angaben:
- Windbedingt waren Margit und ich an diesem Tag, da W-Seitig, am Großofen und da beim Sektor Wandle am Wandl.
Der Sektor ist ein eher niedriges Wandl mit ca 60 m Wandhöhe und fürs Höllental untypisch weissem, kompaktem Fels.
Da mit 6- (5 obl) bewertet und lt. Topo mit NH eher alpin gesichert, schienen die SW-Risse ein lohnendes Ziel, zumal wir sie noch nicht geklettert sind.
Tour hat 3 SL und ist 90 m lang, aus 1988 von Brunthaler, Rohs.
Behm schreibt: genialer, rauer Riss in der letzten SL, unten weniger lohnend.
Fakt ist, die 1. SL war extrem schwer, ein sehr steiler Riss, der mich an die 1.SL des Kronawetter-Steigs erinnert hat.
Schätze diese SL auf mind. 7-, aber wenn mir wer sagen würde, die ist 7+, würd ich mich auch nicht wundern. Wenn man mich fragt, wie schwer sie ist, würd ich ihr aber 7 geben.
Haben als Einstiegsstand einen Baum etwas links der Wand und etwas weiter oben verwendet. Wir haben uns über kurze Schrofen und einen kurzen Aufschwung von rechts angenähert.
Habe in dieser schweren und obendrein mit NH und SU relativ dicht abgesicherten SL sehr gekämpft und bin oft gehangen, weil es mich einfach von der Kraftausdauer überfordert hat.
Die Sicherungen waren nicht immer gut in der SL, immerhin 30 Jahre alt.
Es wär sinnvoll, würde man sie sanieren.
Die Differenz in der Schwierigkeitsbewertung liegt ev. darin begründet:
Im Kapfenberger-Schall-Braun Führer von 1989 wird die Schwierigkeit dieser Länge so angegeben: IV, V+ A0, V, eine Stelle VI-.
Dazu folgender Kommentar zu den Schwierigkeiten am Anfang des Buches:
„(…)wurde nur bei den klassischen extremen Kletterrouten eine hakentechnische Bewertung zusätzlich angegeben (zb. V+ A0).
Die zu erwartende Schwierigkeit in freier Kletterei drückt die Zahl in der dahinterstehenden Einklammerung aus (zb. V+ A0 (VI+)).
Die Zahl vor A0 gibt Aufschluss über die zu erwartenden Schwierigkeiten im Verlauf oder zwischen den A0-Stellen.
(…) Eine Bewertung wie z.b. II, III, IV+ bedeutet, dass die Hauptschwierigkeiten in den ersten beiden Graden liegen und wenige Stellen den Grad IV+ aufweisen.
Ebensolches gilt für ein Bewertung wie zb IV, IV+ oder VI-, VI+ usw.“
Eine dahinterstehende Einklammerung hat die SL nicht.
Aber vermutlich ist mit der A0-Bewertung nicht jene eine 6- Stelle gemeint, die über 5+ hinausgeht.
In dem Führer werden bei dieser Tour auch größere KK und Friends empfohlen.
Ich hatte meine Cams bis Gr. 1 dabei sowie den 2er Link-Cam, den ich einmal sehr gut brauchen konnte. Außerdem hab ich den 0.75 in der ersten SL verwendet.
Jedoch wäre der 3er auch sinnvoll gewesen.
Wie auch immer: Es war eine superanstrengende, überfordernde Länge. Trotzdem konnt ich mit Rasten fast alles frei klettern, denk ich.
Nur beim Klinken musst ich zweimal glaub ich in die Exe bzw. einmal in ein Seilstück (SU) greifen.
Nach 30 m erreichte ich den Baum am Ausstieg des Risses und machte dort Stand.
Margit kam nach. Sie hat keine meiner (für eventuelles A0-A1-Klettern) hängengelassenen Schlingen verwenden müssen. Hat zwar schon pausiert in der SL, ist aber glaub ich alles frei geklettert. Eigentlich eine Wahnsinnsleistung von ihr.
Die zweite SL ist sie dann vorgestiegen, ein kurzer kaminartiger Aufschwung im 4. Grad nach rechts und dann eine für sie spannende Querung – weiter nach rechts - zum BH-Stand.
Ich kam nach und stieg dann die von Behm gepriesene und ebenfalls mit 6- bewertete 3. SL vor.
Die würd ich tatsächlich mit 6- einschätzen. Sie war übrigens teilsaniert. Ganz frische, silbern glänzende Expansionshaken mit Laschen waren immer wieder zu finden.
Es ist auch wirklich eine sehr schöne Risslänge.
Diese SL ist M. im Nachstieg auch sofort durchgestiegen (bis auf einen Größenzug glaub ich).
Als ich oben war, bin ich gleich wenige m nach rechts gequert und hab einen redundanten Stand mit rundem Klebehaken eingenommen, um ihn dann später zum Abseilen zu verwenden, was wir dann auch so gemacht haben.
War ein genialer Tag in einem Gebiet, wo es mit den besten Fels im Höllental hat.
Vielleicht für mich und meinen Kenntnisstand nur übertroffen von der Gaisbauerwand.
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