Toureninfo:
- Tourenname
- "Durststrecke"
- Begehung
- begangen von Bernhard am 2018-04-11
- Gebiet:
- Stadelwand
- Berg:
- Schneeberg
- Schwierigkeit:
- 7-
- Exposition:
- SO
- Absicherung:
- BH - sportlich!
- Zusätzliche Angaben:
- Mit Roni in Wechselführung durch eine definitiv lohnenswerte Route im Großen Stadelwandkessel, vielleicht eine der schönsten überhaupt in dieser Schwierigkeit. Nicht weit links der von uns bereits mehrfach begangenen "Kessels neue Kleider" haben wir sie bisher nicht mit der entsprechenden Aufmerksamkeit bedacht - definitiv zu unrecht. Wir haben sie zumindest ebenso anregend empfunden, wenn nicht sogar gleichmäßiger, konstanter. Superfels, rauhe Platten wenns trocken ist (bei Feuchtigkeit wegen der Flechten sicher ganz übel), oben in den Verschneidungen etwas heikler, aber nicht wirklich brüchig.
Ein herrlicher Frühlingstag, der angekündigte Föhnwind hielt sich in Grenzen, optimale Bedingungen, angenehm warm - eine Durststrecke dann erst im Sommer.
Einstieg entweder gleich vom Stadelwandgraben weg über eine Platte beim großen roten Riesenhaken, oder man umgeht die erste SL auf Schrofen in den Kessel hinauf. Die ersten paar SL gemeinsam mit DKNK, dann gehts halblinks die Platten höher. 4. und 5. SL herrliche Plattenkletterei, die sich für die Schwierigkeitsangaben (6/6+) gut auflösen. Generell ist die Tour nicht überbewertet, wie wir finden. Schon hier recht sportliche Hakenabstände. Auch im 6. Grad gilt es einige Meter wegzuklettern, die Schwierigkeiten sind frei zu meistern, aber zumeist findet sich ein Plätzchen für mobile Zwischensicherungen, wenn auch nur kleine. 7. und 8. SL schöne Plattenquerungen. Die Schlüssel-SL wirkt brachial steil und schwer, vor allem der Einstieg. Der löst sich dann aber gar nicht so kräftig wie er aussieht und es folgt eine der schönsten, längsten, anhaltensten SL weit und breit, vielleicht eine der feinsten, die wir überhaupt je geklettert sind. Danach wieder ein plattiger Abschnitt mit tollen rauhen Tritten. 12. SL, Roni vorne in steiler Leistenplatte, spannend, weit gesichert. Dann wieder eine lange Traum-SL wo eine 6+ Steilplatte in eine Verschneidug übergeht, die feine Risstechnik erfordert und Engagement beim Wegklettern. Kleine Cams sehr zu empfehlen. Hier und danach braucht es ein wenig Gespür beim Anreißen. Sogar die letzte SL ist noch wunderschön, steil durch geputzte Schrofen. Oben in Ausstiegsnähe tendentiell ein wenig nach rechts halten, sonst landet man, wie ich, im wirklich üblem Schrofenbruch. Man kommt praktisch ganz oben am Stadelwandgrat heraus. Nur mehr ein paar Meter zur Märchenwiese.
Der Abstieg war schon schneefrei und regelrechte Schneerosenwiesen am Waldboden! Unten dann das Buchenlaub hüfttief - na gut, knietief - und rutschig.
Jaja die Stadelwand... wieder einmal wunderbar!
Schade Raoul, dass du nicht dabei gewesen bist. Holen wir nach (mit Jakob)!
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