Toureninfo:
- Tourenname
- "Stadtkinder"
- Begehung
- begangen von Bernhard am 2017-07-05
- Gebiet:
- Hochschwab
- Berg:
- Stangenwand
- Schwierigkeit:
- 6+
- Exposition:
- SW
- Absicherung:
- BH
- Zusätzliche Angaben:
- Mit Raoul in Wechselführung bei prima Bedingungen, trocken, warm, windstill, Quellwolken, aber kein Gewitter.
Die 10. Begehung dieser "Neuroute". An der Bewertung haben wir nichts auszusetzen, die Hakenabstände finden wir ok, angemessen für die alpine Umgebung und vernünftig gesetzt, gut ausgewogen zwischen Sicherheit und (unvermeidbarer/gewollter/gesuchter) kletterischer Exponierung. Cams kamen nur zweimal zum Einsatz.
Zustieg ins Rauchtal leicht zu finden, nicht ungemütlich, aber doch 2 1/2 Stunden. Fast schon oben, befreit sich Raouls Frückstücksweckerl auf dem selben Weg, wie es in ihn hineingekommen ist. Dennoch steigt er in die erste SL ein. Eigentlich hätten wir die Renaissance vorgehabt, weil die aber gar so nass war, (praktisch der gesamte obere Teil überronnen) trat Plan B in Kraft.
Einstieg käftig. Die Richtung ergibt sich nicht immer aus der Hakenlinie, weil die oft erst spät zu sehen sind, aber aus der (exklusiven - danke Peter für die Übermittlung!) liebevoll handgezeichneten Topo logisch. Wir hatten bis auf einmal keine Schwierigkeiten damit (vorletzte SL - sh.u.) Fast in jeder SL nette Kletterstellen, oft steil und ausgesetzt, die schrofigen Abschnitte halten sich in Grenzen. Abschnittweise ziemlich brüchig, weil der Fels hier eben so ist, dazu noch nicht abgeklettert; gut aufpassen! Die Länge über die "Mondkante" (6. SL) ist herrlich und fest. Tolle Rissverschneidung in der 8. SL, auch hier etwas weitere Abstände, aber gute Tritte und die Piazgriffe geben immer was her. Wer hier was legen will, braucht größere Cams als 2er. Der empfohlene Zwischenstand in der 10.SL ist ohnehin doppelt eingerichtet und sinnvoll. In der vorletzten SL bog ich zu früh nach links ab, statt nach dem Pfeiler in der unwirtlich, moosig-gatschigen Kaminverschneidung (der Route Stanglpfeiler) weiterzuklettern, weil mich der Stand und die Haken von "Made in Styria" angezogen haben. Von dort gings definitiv nicht im 5. Grad weiter, also suchten und fanden wir den richtigen Weg. Unser Stand lag ein Band höher. Von da dann die genüssliche, lange Ausstiegs-SL.
Oben suchten wir den Ausstieg der "Renaissance", über die wir abseilen wollten, vergeblich. Wir fanden bloß einige riesige Bergrettungsanker, über die man nur in die immensen, überhängenden Wandfluchten kommt - Vorsicht! Beim Abstieg zum Wandfuß in überaus grobem Schotter wünschten wir uns fluchend festere, wenigstens knöchelhohe Schuhe, anstelle der Zustiegsturnpatschen und schwärmten in den übelsten Abschnitten mit geschwollenen Knöcheln vom "gemütlichen Peternpfad". Dennoch: insgesamt sehr empfehlenswerte Unternehmung.
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