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Toureninfo:

"Kronjuwel"
begangen von Bernhard am 2016-10-19
Gebiet:
Gutensteiner Alpen
Berg:
Hohe Wand
Schwierigkeit:
7+/6A0
Exposition:
S
Absicherung:
BH plaisier
Zusätzliche Angaben:
Mit Roni in Wechselführung trotzten wir dem grauen Herbst einen knappen Vormittag ab. Zufahrt trotz hohem Wetterrisiko, aber heute hat´s wieder mal gepasst. Regen am Vortag und in der Früh noch auf der Autobahn. Zum Skywalk hinauf durchbrachen wir die Nebeldecke - oben Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer. Beim Klettern angenehm windstill, anfangs noch sonnig, dann ziehts zu und in der letzten SL wird erst der Nachsteiger nass, allerdings richtig...
Abseilen über Sonnenuhrwand, die Nebelbrühe endet exakt am Wandfuß. Nass und gatschig am Einstieg, die erste SL eine Schlammschlacht mit Gleitschmiere auf den Kletterschuhen bis an die Knöchel. Die zweite geht schon besser, aber die 6-er Querung auf den feuchtflechtigen Reibungstritten fällt mir sehr schwer. Roni im Vorstieg löst das Problem über einen Schwenk rechts oben vorbei - obwohl sonst gar nicht seine Art, auch nur Zentimeter vom Kurs abzuweichen...
3. und 4. SL schon trocken und angenehm und genussreich. Dann rustikale Querung nach rechts auf Fixseil und Geröllband, die als einzige Schwachstelle der Route von den feinen Stellen bei weitem überwogen wird. Roni erkämpft die kurze 7+ Bolderstelle der 6. SL im Vorstieg und ich kann sie hintennach fast sauber austricksen. Es folgt eine der schönsten SL der Hohen Wand. Der 7er beim Einstieg fühlt sich nicht so schwer an, dann 30 anhaltende, verschneidungsartige 6+ Meter, die hart erkämpft werden wollen und die ich ums Arsch...dings leider nicht ganz ohne Rasten vorsteigen kann. Roni ist sich übrigens ganz sicher, die Tour schon mal gegangen zu sein. Aber wir können seine physische Anwesenheit hier bisher nicht erklären, ohne die Geisterwelt zu bemühen. Die 8. SL erst über eine nette Plattenstelle und dann unter einem, als heikel beschriebenen Riesenblock durch auf eindrucksvollem Quergang. Gegenüber der hier verlaufenden Rampe gehts die schwere, steile letzte SL hinauf. Der Einstieg zum ersten und 2. Haken scheint uns frei weit jenseits der 7. Danach hart von BH zu BH. Nach dem fünften kann man sich nach rechts an einer Kante zu einer SU orientieren und die in einem ziemlichen Runout ansteuern (die BH gerade weiter, ginge es in den 8. Grad hinein). Nach der Schlinge ists geschafft, wenn man den unteren Teil so halbwegs drauf gehabt hat. Es hat tüchtig zu regnen begonnen und Roni hat seine liebe Not überhaupt raufzukommen im Nachstieg. Er kämpft heftig mit dem nassen Seil, vor allem weil zu allem Übel, trotz dicken Karabinern die Tiblocs rutschen. Ein kleiner Wermutstropfen in diesen ansonsten sehr wohlschmeckenden Trunk.
Nachtrag: Roni hatte recht - er war schon da! Die ersten 4 SL sind identisch mit "Jagd den Snark". Also doch keine schamanische Traumreise...

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