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"Optima (2 SL) + Plattensprint"
begangen von Ronald am 2016-09-14
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Planspitze Nordwestwand
Schwierigkeit:
6+
Exposition:
NW
Absicherung:
gut (tw. moralische Abstände)
Zusätzliche Angaben:
Wir haben uns den Plattensprint in der Nordwestwand der Planspitze vorgenommen.
Diesmal allerdings in der trockenen Variante und eventuell mit Überwindung der „Wuchtel“ in der 11.SL. Beim Zustieg über den Höllersteig werden wir von einem jungen 3er-Team überholt. Etwas wehmütig denke ich an die Ausdauerleistungen, die Berndi und ich während unseren mehrtägigen Hüttenwanderungen vor … Jahren erbrachten.
An der Nische angekommen, erkennen wir, dass heute beste Felsbedingungen vorliegen. Berndi hat mich gut schlafen lassen und erzählt mir erst am Anseilplatz etwas von den Einstiegsseillängen der Optima. Gut, ich hätte die schwarze Rissverschneidung als Nachschlag empfohlen, aber nach einer gelungenen Abseilung ist die Motivation vielleicht doch nicht mehr so wie sie sein sollte, also gehen wir es gleich an. Berndi macht die 1.SL, ich die zweite. Bis auf die 7er-Stellen, die sich mit Haken + Expressschlinge technisch recht gut klettern lassen, schaffen wir die beide Längen frei. Diese Verschneidung zählt sicher zu unseren Kletterhighlights. Gute Tipps hierfür gibt die Topo von Thomas Behm (z.B. rechts draußen Zacken für Schlinge im Bereich der 6+Stelle in der 2.SL)
Nun geht’s in den Plattensprint hinein. Die markante Verschneidung ist ohne Wasserfall ein Genuss. Diesmal steige ich über die schwarze Platte vor. Berndi führt im nachfolgenden dunklen Streifen und fühlt sich meiner Einschätzung nach sau wohl- gut, er ist das Ganze ja schon im nassen Zustand vorgestiegen. Im Bereich der 5+Stellen der Runsenplatte in der 8.SL bringe ich auch nach längerem Suchen und Probieren keine mobilen Sicherungen unter. Hier heißt es Ruhe bewahren, die weiten Abstände ausblenden und auf die Rauheit der Kletterstellen vertrauen. Berndi steigt die „Wuchtel“ sauber vor und gönnt sich nur einmal ein kleines Päuschen. Die Haken sitzen an den richtigen Stellen, aber im oberen Teil sind die leistenähnlichen Griffe nicht immer gleich ersichtlich. Obwohl wir nach dem Dach, wie in der Gesäusetopo vorgegeben, die 3er-Seillänge gerade empor weiterklettern, finden wir partout die Abschlussseillänge nicht.
Besondere Vorfälle beim Abseilen: Mein zwei Monate altes Smartphone rutscht aus der Tasche und stürzt in die Tiefe (die Plastikhülle finden wir am letzten Abseilstand wieder), Berndi seilt einmal zu weit ab, quert dann wieder Richtung Route, sichert sich an einem Klebehaken und bindet sich aus dem Seil (mutig!). Ich bin so freundlich und nehme ihn dann wieder mit.
Abstiegt zügig und problemlos.

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