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Toureninfo:

"Nordwand / Supermix"
begangen von Ronald am 2016-08-03
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Rosskuppe-Nordwand
Schwierigkeit:
7+ (7 obl.)
Exposition:
Nord
Absicherung:
BH mittel
Zusätzliche Angaben:
Wien, 17:45. Ein neues Team macht sich auf den Weg ins Xeis um neues Kletterterrain (Gipfelwand der Rosskuppe-Nordwand) zu erkunden. Berndis und meine Erfahrung vereint mit Rauls jugendlichen Kräften, das muss funktionieren.
Um etwa 21:45 sind wir auf der Haindlkarhütte, wenig los da, und dementsprechend angenehmes Plaudern mit dem Hüttenwirt. Perfekte Kaspresssuppe für Raul und mich, Berndi reichen zwei Bier.
05:10 Tee mit Milch, 05:30 Aufbruch, aufgrund des Dachl-Felssturzes ist der Weg durch die Peternschlucht teilweise neu angelegt bzw. auch neu markiert, etwa 2 Stunden bis zum Einstieg.
Bei wolkenverhangenem Himmel und dem einen oder anderen Regentropfen geht’s los. Berndi bringt die ersten zwei 4+ SL durch nicht immer festen Fels schnell hinter sich. In der folgenden Bilderbuchverschneidung, dem verästelten Riss und einer steilen 5+ SL fühle ich mich einigermaßen wohl. Nun beginnt Raul seine Vorstiegsarbeit. Er bringt uns sicher durch die unangenehme dunkle rinnenartige 5+ Verschneidung, eine weiter 5+ Verschneidung, dann gute 25m durch die Endverschneidung und links raus auf ein Band bis zum Einstieg in die Supermix.
Berndi klettert im dritten Anlauf die blöde Stelle in der dunklen Verschneidung erstmals frei! Wichtig: Nach dem Stand drei BH in der Endverschneidung einhängen, dann erst nach links zur Supermix. Das Wetter bessert sich übrigens ständig. Nun übernimmt wieder Berndi und bestätigt seine gute Form in der ersten 6er SL der Tour. Die nächste kurze leichte SL lässt sich gut dranhängen. Die Schlüssel-SL knackt Berndi mit unerwartet wenig technischer Unter-stützung. Bravo! Raul und ich können jetzt im Nachstieg einigermaßen entspannt folgen und freuen uns über die eine oder andere sauber gelöste, extreme Kletterstelle. Nach einer steilen 5+ Länge darf ich wieder ans scharfe Ende. Hinweis: Die Querung nach rechts zur Terrasse in der zweiten 4er SL fällt deutlich länger aus als die Topo vermuten lässt. Das kleine Dach in der nächsten SL ist gut zu klettern (der BH überm Dach lässt sich entspannt einhängen), dann allerdings wird’s spannender, weil sehr steil, kleinste Tritte und der nächste Haken ist, zumindest für mich, unangenehm weit weg. Das nutze ich auch für einen Abflug (zum Glück völlig ohne Felskontakt). Beim zweiten Versuch klettere ich nach dem Dach etwas weiter rechts und habe damit mehr Erfolg. Der Rest ist wunderbar steiles Klettergelände. Raul klettert (bei Sonnenschein) die letzten drei SL der Gipfelwand vor. Die anhaltend steile, optisch fantastische Felsszenerie gilt es jetzt durch Friends zu entschärfen, da die 5er Längen nicht gerade übersichert sind und auch manch lockere Felspassagen vorzufinden sind. Gestört wird dieses Finale durch das „Geknattere“ eines ÖAMTC- Rettungshubschraubers, der zwei in Bergnot geratene Kletterer 100m unter uns, aus der Wand fliegt. 17:15 Ausstieg, der Abstieg über den neu markierten Peternpfad verläuft problemlos, ist aber nach wie vor kein Vergnügen. Kurze Plauderei auf der Hütte über den Hubschraubereinsatz- noch keine näheren Infos, 21:30 beim Auto, 24:15 Wien, 01:00 Hollabrunn. Diese Tour gehört mit Sicherheit zu unseren Top-Kletter-Unternehmungen.

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