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Toureninfo:

"Südwand (Klassische Route)"
begangen von Raoul am 2015-08-28
Gebiet:
Tofanagruppe
Berg:
Toffana di Ròzes
Schwierigkeit:
IV
Exposition:
Süd
Absicherung:
alpin
Zusätzliche Angaben:
Das Abenteuer beginnt bereits am Abend davor. Fettuccine al ragú mit bestem Rotwein und Grießkoch zur Nachspeise versorgen uns bis spät in die Nacht. Gleichzeitig ist für ein nahrhaftes, jedoch sauschweres, Jausenpaket gesorgt. Nicht allzu früh brechen wir frohen Mutes zum Einstieg auf, welchen wir nach längerer Suche erst in der Mittagshitze erreichen.
Die Kletterei gestaltet sich als moderat, das Suchen der Stände sowie der allgemeinen Routenfindung jedoch als langwierige Angelegenheit. Das Klettern im Nachstieg mit vollbepacktem Rucksack (Jausenpaket, Bergschuhe, ca. 3l Wasser und Jacken) ist anstrengende Arbeit. Trotzdem kommen wir zügig voran und sind in guter Zeit beim zweiten Amphitheater (etwas über die halbe Distanz zum Gipfel). Hier verzichten wir dummerweise auf eine längere Jausenpause. Im Nachhinein wäre das jedoch gut gewesen um uns besser zu orientieren, den Rucksack leichter zu machen und neue Kräfte zu sammeln. Stattdessen klettern wir weiter in die falsche Wand. Direkt im Headwall finden wir doch immer wieder Abschnitte, die eindeutig in unserer Topo zu finden sind.... oder doch nicht? Doch, das kann nur der richtige Weg sein!!
Da die Kletterei aber zunehmend steiler wird und den vierten Grad schon längst verlassen hat, sowie die wilde Atmosphäre und schlechte Absicherung auf das Gemüt drückt, entscheiden wir uns, abzuseilen. Zurück am Punkt der falschen Abzweigung, sehen wir, dass wir völlig in die falsche Richtung geklettert sind und in schwieriges und extrem ausgesetztes Gelände abgebogen sind. Jetzt nehmen wir uns die Zeit für eine Jausen- und Bedenkpause. Wir kommen zum Schluss, dass es die sicherere Option ist, abzuseilen bzw. zu klettern. Nach der unangenehmen und nervenaufreibenden Rückzug aus der Headwall steht uns nicht der Sinn erst im Finsteren am Gipfel eines 3000ers anzukommen. Der Rückzug mit abseilen und abklettern funktioniert reibungslos und schnell. Trotzdem sind wir erst in später Abenddämmerung beim Einstieg. Der Rest unserer Megajause (Schichtkuchen im Glas, abwechselnd Grießkoch und Nutella und die Fettuccine al ragù) ist zugleich erneut unser Abendessen. Insgesamt haben wir die Route unterschätzt und dadurch umso mehr gelernt.

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