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Toureninfo:

"Georg Kronawetter-Steig"
begangen von Peter am 2015-12-20
Gebiet:
Höllental
Berg:
Großofen SW-Turm
Schwierigkeit:
6+(5+)
Exposition:
W
Absicherung:
alpin (3.SL gebohrt)
Zusätzliche Angaben:
Das gute Wetter ausgenützt und über der Nebelobergrenze bei angenehmen Temperaturen und kaum Wind mit Margit ein weiteres älteres alpines Projekt realisieren können.

Der Georg Kronawetter-Steig - erstbegangen 1982 von Kapfenberger, Braun und Klem - ist eine der vielen Touren Alfred Kapfenbergers aus den 70er und 80er Jahren im Höllental, die noch nicht saniert sind und deshalb - wenn überhaupt - kaum noch wiederholt werden.

Diese Tour läuft am rechten Rand des Großofen SW-Turms, mehr oder minder links des ersten Teils des Joe Stickler Ged.wegs.
Die Tour ist 120 m lang, hat 4 SL und die dritte SL wird vom Stickler-Weg mitbenützt und ist deshalb auch mit BH abgesichert.
Ansonsten findet man in der Tour zumeist NH vor, die wie gewohnt bei Kapfenberger meist gut sind.
Die Tour ist mit 6+ (5+obl) bewertet.

Zuerst klettert man am besten über die neue Zustiegslänge von In Vino Veritas in den Geröllkessel am Fuß des SW-Turms und an dessen Ende.
Mit 60 m – Seilen kann man vom Wandfuß direkt bis zum eigentlichen Einstiegs-Stand (2 Klebehaken) von In Vino-Veritas, am linken Rand des Geröllkessels klettern (Achtung auf Seilzug!).
Grund: Vom Standbaum nach der Einstiegslänge von In Vino Veritas am Beginn des Kessels kann man mit 60 m Seilen NICHT bis zum Einstieg unter die Verschneidung gelangen!!

Vom Klebehakenstand gehts also weiter in den obersten Winkel des Geröllkessels bis unter eine schräge, teils überhängende Verschneidung (einige Meter links und etwas tiefer setzt der sehr empfehlenswerte und ebenfalls alpine ÖAK-Steig an – auch eine Kapfenberger Tour -,… am besten das Behmtopo mitnehmen, um nicht in die falsche Tour einzusteigen).
Direkt unter dem Verschneidungsbeginn ist (mit der Wand verbunden) ein großes, etwa 4 m hohes rundes Felsstück zu sehen.
Man umgeht diesen Vorbau am besten rechts, um schießlich vom rechten äußersten Rand des Riesenboulders (hier im innersten Winkel ein guter NH) über dieses Felsstück zum Einstieg unter die Verschneidung zu klettern.

Kurz bevor man die Verschneidung erreicht, sieht man eine gefädelte SU-Schlinge.
Etwa 1,5 m davor konnte ich gut stehen und selbst eine weitere SU fädeln, an der ich Stand bezog und die ich mit der vorhandenen SU verband.
So war die erste große Frage, nämlich ob sich unter der Verschneidung überhaupt Stand beziehen lässt, gelöst und ich war ziemlich erleichtert.

Danach folgt gleich die mit Abstand schwierigste SL der Tour, eben jene 6+ Verschneidung.
Wir waren knapp 2 Wochen vorher schonmal da, um die Tour zu inspizieren und ich konnte kurz nach Verschneidungsbeginn mitten auf der Kletterlinie einen großen Dornenstrauch identifizieren.
Deshalb hatte ich diesmal einen Seitenschneider mit, mithilfe dessen ich alle Strauchäste kappen konnte. Hier wird klar, wie lange die Tour schon nicht mehr geklettert wurde.

Die Verschneidung selbst wird nach oben hin immer schwerer und ist imo sicher schwerer als 6+.
Die Griffe sind an sich gut, aber es wird halt immer steiler, teilweise ist das Gestein auch etwas splittrig, v.a. bzgl der Tritte.
Sie ist aber sehr dicht abgesichert (mehrere gute NH und 2 SU) und lässt sich gut A0 machen.
Für eine RP-Begehung der SL bestand für mich keine Chance, auch das Rausklettern aus der Verschneidung ist recht anstrengend und auch etwas heikel, wegen teils bröseligen, rötlichen Gesteins.
Danach folgt links der Stand an 2 guten NH, die man ev. mit einem Friend verbessern kann.

Generell sind die NH-Sicherungen so gut, daß ich kaum mobil abgesichert habe.
Für AspirantInnen, die auf Sicherheit setzen, empfehle ich aber wieder ein mittl. Keilset und Cams 0,5 bis 3.

Vom Stand etwa 2 m nach rechts queren, in eine Rissverschneidung hinein und in dieser nach oben (mehrere NH), bis sie beginnt sehr bewachsen zu sein (Sträucher). Davor nach rechts hinaus (NH recht gut sichtbar) und von da an schräg rechts ansteigend weiter (regelmäßig gut sichtbare NH) in Richtung des Standbaums der sich auf einem Band befindet.
Diese 2. SL ist mit 4+ bewertet (auch eher klassische Bewertung) und sehr schön und sicher.

Die 3. SL, wie gesagt vom Joe Stickler-Ged.weg mitbenützt und gebohrt, ist mit 6- bewertet und führt zu einem gebohrten Stand.

Danach nur kurz nach rechts und eine kaminartige Wandstelle (ziemlich wild und bewachsen, hier nochmal ein kleinerer Dornenstrauch, der von uns nicht entfernt wurde) hinauf, in der wir einen NH gefunden haben und die mit 4- auch unterbewertet sein dürfte.
Danach leicht linkshaltend in etwa 3-er Gelände rinnenartig weiter, bis man nach etwa 35 m in Gehgelände mit viel Geröll aussteigt und an einem Baum Stand machen kann.

Der Abstieg erfolgt über einen wenige Meter nach dem Ausstieg ansetzenden Pfad, der (im Aufstiegssinn) nach links führt und Schüttabstürze querend (Achtung! Nicht zu früh nach unten!) letztlich zur richtigen Abstiegsschütt in Richtung Wandfuß führt.

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