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Toureninfo:

"Planspitze direkte NW"
begangen von Davidov am 2015-07-07
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Planspitze
Schwierigkeit:
6
Exposition:
NW
Absicherung:
Stände + in par BH und NH
Zusätzliche Angaben:
Endlich brechen wir (Ronni & Bernhard, s. a. Peternschartenkopf Nordwand; und Jakob & Ich) wieder in eine Gesäuse Nordwandtour auf. Bei 39°C in Wien auch eine weise Entscheidung. Am Vorabend gibts noch Bier und Abendessen im Park-Cafe neben etwas nüchtern-verstockter Gesellschaft, am Parkplatz wird noch der mitgebrachte Whiskey gelehrt.
Trotzdem erweist sich der Auftstieg am nächsten Tag, auf Grund drückend, schwüler Hitze als recht anstrengend. Nach zwei Stunden sind wir bei der Nische über der Riesensanduhr angelangt. Hier empfiehlt es sich wirklich diese, beim Angurten auch zu nutzen. Wir bemerken das, als uns etwas darüber die Steine um die Ohren pfeifen. Die erste Seillänge gehen wir als zwei Seilschaften noch gemeinsam und trennen uns dann (etwas spät, der Einstieg in die Planspitzenrouten ist schon einige Meter vor den Überhängen nach links weg, wie auch noch richtig in der Topo eingezeichnet).
Wegen Orientierungsschwierigkeiten dauern daher die nächsten 3 Seillängen (eigentlich im Gehgelände I-II, Anseilen wegen Steinschlag trotzdem intelligent!) etwas länger. Wir verwenden leider nicht den neu sanierten Stand zum Wechseln von Zustiegs- auf Kletterschuhe hinter dem Block, sondern nehmen den historischen direkt auf diesem, was wegen riesigen losen Steinbrocken die hier rumliegen nicht so toll ist (vor allem wenn eine wahnsinnig schlaue Seilschaft auf die grandiose Idee kommt direkt unter uns anzugurten). Hier trennt sich NW-Wandroute von der dir. NW-Wand. Es sind noch 5 weiter Seilschaften in der Wand, also am Wochenende ziemlich belebt (Es wird uns von 30 Seilschaften an einem Tag erzählt).
Ab hier 6-, also gefühlt ganz schön zach. Es geht aber sauber voran, und es geht eigentlich auch immer fantastisch zum zwischenlegen. Nur orientierungstechnisch haben wir öfters unsere liebe Not.
Bis zum Quergang gewinnen wir aber wieder an Vertrauen und kommen ganz gut voran. Beim Quergang nutzt Jakob (der tüchtig sauber vorsteigt) den Zwischenstand der Akropolisroute um mich beim Nachsteigen zu unterstützen. Das ist aus kommunikationstechnisch und moralischuntertützender Sicht für den Nachsteigenden wirklich sehr hilfreich. Zum Stand der 9. SL finden wir noch gut, doch dann versagt die Topo aus der Xeisauslese leider schwer. Den Orientierungshilfen darf man zwar weiter vertrauen, die Längenangaben stimmen ab hier aber gar nicht mehr. Die 10. SL ist deutlich länger als 35 m, eher 50m. Die Querung zum Köpfl dagegen statt 25 m nur eher max 10 m. Wir suchen oft lange bis wir den nächsten Stand finden und verschwenden so etliches an Zeit. Die 12 Seiläge unbedingt auf 2 auteilen. Der tiefen Wasserrille bis zur Variante folgen und hier Stand machen. Alleine das 3+ Gelände sind sicher 40m die Wasserrille vermutlich 35. Kurz gesagt Jakob sucht ewig erfolglos nach dem Borhakenstand bis das Seil aus ist ich ihm sicherlich 15m am Seil folgen muss (und er darauf vertrauen muss, dass ich nicht stürze (immerhin 4+, ich mach mir schon Sorgen!) bis er endlich den Stand erreicht und mich wieder in die Sicherung nehmen kann. Die nächste Seillänge ist wieder deutlich länger, statt 35m eher über 60. Jakob muss mich wieder aus der Sicherung nehmen und ein paar Meter nach klettern, bevor ich ihn vor den Überhängen wieder in die Sicherung nehmen kann. Zu erwähen ist hier noch 1. dass die Moral durch das ewige Standsuchen und das Freiklettern, sehr langen Bohrhackenabständen und einschwärzenden Wolken übern Peternschartenkopf sehr angeschlagen ist, dass die Kletterei aber 2. dennoch traumhaft, abwechslungsreich, fordernd im kompakten und rauhen Fels ist. Die letzte 6- SL über die Dächer zum Stahlseil ist anstrengend aber wieder ... (s. o.) und viel kürzer als in der Topo (max. 25m). Das im Westen mitlerweile wirklich finster aussieht, steigen wir (statt über den Peternpfad über die Heßhütte ins Johnsbachtal ab und nutzen dann das Gesäusetaxi. Eine weiter Alternative wäre Wasserfallweg, dann Ennsbodenweg. Fazit: Eine anstegende, und moralische Flucht vor der Hitze in Wien, die sich aber wahnsinnig gelohnt hat, was wir noch mal bestätigt bekommen, als wir in Wien aus dem klimatisierten Auto steigen .....

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