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Toureninfo:

"Der alte Wolf"
begangen von Bernhard am 2015-02-18
Gebiet:
Gutensteiner Alpen
Berg:
Hohe Wand
Schwierigkeit:
7-
Exposition:
S
Absicherung:
BH - gut
Zusätzliche Angaben:
Von RONI:
Die Hohe Wand ist angesagt. Zwei Fragen stehen im Raum: Wie klettert man eine 6 obl. mit einigen harten kaminähnlichen Stellen, bei wahrscheinlich winterlichen Bedingungen und eingeschränkter Nackenbeweglichkeit (Roni) bzw. das Ganze nach grippalem Infekt und Fieber am Wochenende (Berndi)?
Treffpunkt 9.00 Uhr in Wien, in der Hoffnung, dass sich die Nebel lichten und die Sonne wärmt. Wir stapfen auf gefrorenem Schnee zur obligaten Abseilstelle am Totenköpfl. -2° C, der Nebel wird sich nicht mehr heben, aber wenigstens herrscht Windstille. Kalter Felsen, kalte Seile, aber Abseilung ist o.k. Berndi nimmt sich die erste SL vor – auf den Absätzen liegt kein Schnee, aber immer wieder vereiste Tritte auf Leisten und Mulden. Die 6er Stelle in der kaminartigen Verschneidung ist fordernd, geht aber frei. Bei der Umkletterung der Felsnase rechts vorbei (auf der Topo geht’s links) benötige ich Hilfe von der Express-schlinge. Die steile Lochverschneidung (7-) geht frei, fordert aber Kletterpausen. Trotz der widrigen Bedingungen stellt sich bei den interessanten Stellen durchaus Klettergenuss ein. Mehrere Anläufe dann nach der kurzen Querung – der Auflegerklimmzug fordert mich mental, erst als die Augen auf Höhe des Griffes sind erkenne ich, dass der Aufleger eigentlich ein Henkel ist. 5 cm nach hinten schnappen, was für eine Erleichterung! Jetzt weiter auf erdigen Stellen („Wolfsbau“) zum Zw.stand. Nun kämpft Berndi um die richtige Wegfindung durch das 6- Wandl, inklusive einem weiten Absprung zurück in den „Wolfsbau“. Die nächste und vorletzte 40 m lange SL steigt Berndi vor. Diffizile Plattenstellen hier, v.a. wegen der vielen nassen und vereisten Stellen eine sehr spannende SL. In der abschließenden SL wirds noch mal richtig anstrengend (Piazstelle, Kamintechniken) – die Nackensteife behindert mich zunehmend. Berndi hat wegen der langen Sicherungspause unter der Kälte zu leiden, kämpft sich aber trotz schwindender Kräfte tapfer zum Ausstieg.
Wenn bei diesen schlechten Bedingungen (äußere und körperliche) dem ganzen Unternehmen noch ein Genuss abzuringen ist, lässt das zwei Schlüsse zu:
1. Die Freude am Klettern ist ungebrochen.
2. Um es mit Herman Buhls Worten zu sagen: Heute war der inner Auftrieb wieder enorm, und dieser musste einfach befriedigt werden.

Von B:
Mit Roni, auf der Flucht vor dem Nebel in der Hoffnung auf sonnige Seillängen. Frustriert seilen wir uns bei leichtem Frost übers Totenküpfel in die trübe Brühe ab. Der Nebeldeckel liegt zu hoch - kein Frühling heute!
Zwar kein Schnee in der Wand, aber kalt und stellenweise glasig gefroren, wo´s feucht ist. Der Sohlengummi hart und rutschig, weil ständig lehmverschmiert... insgesamt also ziemlich zach heute.
Die ersten beiden SL hänge ich zusammen bis zum Kamin, den sich Roni tüchtig und sauber hochkämpft. Ich bleibe mit Ellenbogenproblemen und Grippefolgen chancenlos. Danach die Schlüsselstelle, macht auch wieder Roni und bei etwas besseren Bedingungen wäre es vielleicht sogar ganz sauber gegangen. Ich bin froh, dass ich überhaupt raufgekommen bin und kämpfe mit dem Kreislauf. Vor der Platte unterhalb des Bandes beim Turnerbergsteigerkamin machen wir Zwischenstand. Empfehlenswert wegen der umgestürzten Bäume oben. Von den 3 SL über den Turnerbergsteiger hänge ich die ersten beiden zusammen. Einige spannende, eisige Stellen hier. Oben halte ich mich rechts im Kamin drinnen, eine interessante Variante. Die letzte SL macht Roni, nochmal ziemlich hart, anfangs Piaz, dann Kamin, dann Platte - tüchtig! Ich schaffs gerade noch so und bin oben völlig fertig.
Hätten wir uns gemütlicher vorgestellt heute - trotzdem fein!

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