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Toureninfo:

"Linke Südwand"
begangen von Ronald am 2014-10-18
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Admonter Kalbling
Schwierigkeit:
7+
Exposition:
Süd
Absicherung:
gut mit BH und NH
Zusätzliche Angaben:
Abfahrt um 05:30 Uhr von Wien, zwischen Leoben und Trieben oftmals Nebel, aber bereits bei der Auffahrt zur Oberst Klinke Hütte durchstoßen wir die Nebeldecke. Am Parkplatz hat es nur 4°C, hätte ich mir bloß die Klettersachen in Wien angezogen. Doch schon beim Erreichen der Latschen wärmt uns die Sonne, es ist windstill und wir wissen, es wird einer dieser magischen Herbsttage.
Um 09:00 sind wir beim Marterlkopf-Einstieg, leider nicht alleine. Ein junges steirisches Mixed-Team hat Gleiches vor. Das junge Duo wählt aber den normalen Zustieg links der Schlucht, und wir hoffen das verschafft ihnen den nötigen Vorsprung und uns weniger Steinschlag. Um 09:30 geht’s los. Ich steige die 1.SL vor und muss im Bereich der 6+ Stelle in die bereits eingehängte Zwischensicherung greifen, um die kurze Linksquerung zu meistern. Also rechtzeitig wieder nach links, dann ist der Felsbauch nicht so lästig. Nach einer kurzen leichteren SL geht Berndi die erste 7+SL dieser Route an. Die ersten Züge gehen nur technisch, die Absicherung ist aber perfekt. Nach den ersten 3 bis 4 Bohrhaken, dann wenn laut Topo das leichtere 6- Gelände kommen sollte, sind vorerst keine weiteren Bohrhaken zu erkennen. Weiter klettern, den verschneidungsartigen Ausstieg anvisieren und dann findet man sie doch, die ersehnten Bohrhaken. In der einfacheren 4.SL ergeben sich keine Orientierungsschwierigkeiten. Die 5.SL beinhaltet einen deutlich ausgeprägten Rechts- und Linksschwenk und weist sehr schöne Kletterstellen auf.
Von der Südgratschulter muss man nun gut 20m absteigen und auf einem Band zum Einstieg des Linken Südgrats queren. Hier empfiehlt es sich ein Wandbild bei der Hand zu haben. Wir wähnen uns schon zu weit rechts (Einstieg Waidhofnerweg), aber der Rufkontakt zu den Steirern bringt uns wieder auf Kurs. Die 1.SL (5-) ist o.k., lässt aber erkennen, dass hier, v.a. im leichteren Gelände, nicht alles fest verankert ist. Eva vor uns putzt die Route sauber, zum Glück fliegt das Zeug meist hoch über unseren Köpfen in die Südschlucht runter. Nun folgt steile Wandkletterei, 7er, 6+ und 7- Stellen, Berndi ist in beneidenswerter Form – er genießt die Kletterei und sagt, diese Stellen sind eventuell überbewertet. Jetzt wartet die kompakte 7+ Platte auf mich. Zwei Bohrhaken geht’s schwer, aber noch ohne Hakenhilfe voran. Zum Einhängen der nächsten Zwischensicherung lege ich eine kurze Trittschlinge (der erste Versuch segelt runter in die Südschlucht), der Rest ist ohne technische Hilfe machbar. Bei der nächsten SL auf die Routenführung achten! Durch die wenigen Bohrhaken muss Berndi einige Zeit investieren, um den nächsten Stand zu finden. Es folgt ein steiler 6+ Riss (ein bis zwei Cams sind durchaus angebracht) und eine 5+ Verschneidung. Super zu klettern und jetzt auch fester Fels. Der nächste Stand ist wieder nicht leicht auszumachen (von rechts mündet der Waidhofnerweg ein). Berndi hält sich zu weit links, ist schon fast am Grat und klettert gut 20m wieder ab. Es folgt eine kurze SL bis zum Wandbuch. Die letzte SL ist steil und ausgesetzt, v.a. der überhängende Ausstieg auf das helle Plattendach ist genial. Berndi steigt vor, genießt und wundert sich über mein „Zug“ kurz vor der Platte. Ja, wenn man in Form ist, …..
Entspannter Rückweg zur Oberst Klinke Hütte mit staunenden Blicken auf die Ausstiegsrisse der Denggführe. Bei der Heimfahrt epischer Sonnenuntergang mit surrealen Wolkenfarben.

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