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Toureninfo:

"Hartbergerriss"
begangen von Peter am 2014-08-01
Gebiet:
Rax/Höllental
Berg:
Blechmauernpfeiler
Schwierigkeit:
5 (obl)
Exposition:
N
Absicherung:
alpin
Zusätzliche Angaben:
Kurzes, aber einprägsames alpines Abenteuer!
2-Seillängen-Tour am linken Rand des Blechmauernpfeilers.
Es handelt sich um einen etwa 70 m langen Schrägriss, erstbegangen 1907 von August Cepl (u.a. Erbauer des Haidsteigs in der Preinerwand), der von links unten nach rechts oben zieht und vom Parkplatz vorm Lawinenverbau gut einzusehen ist.

Der Zustieg erfolgt über den Wachthüttelkamm einige Kehren aufwärts, bis man nach etwa 10 min. in Höhe des Risseinstiegs anlangt.
Der Einstieg der Tour befindet sich DIREKT am Wanderweg bei einem massiven Baum.
Zuerst quert man GESICHERT etwa 30 m entlang von Steilschrofen nach rechts zum Rissbeginn (bei Nässe gefährlich). Wegen des erdigen Terrains sind wir diese Passage mit Zustiegsschuhen gegangen.
Das Anlegen der Kletterschuhe in der Nähe oder am Beginn des Risses ist aufgrund der Abschüssigkeit und keines vorhandenen Standhakens nicht ungefährlich und erfordert einiges an Balance (allerdings lässt sich am Rissbeginn etwas legen).

Grundsätzlich wäre es sehr sinnvoll, am Risseinstieg einen gebohrten Stand zu installieren, wenn man will, dass die Tour in Zukunft weiter geklettert wird.

Danach setzt man die 1.SL fort: etwa 25 m im Riss hinauf, am Beginn recht viel Bewuchs, aber relativ leichte Kletterei, etwa 4-. Sollte jedoch - wie auch die Tour als Ganzes - aufgrund der Absicherung nicht unterschätzt werden.
Den im Behmtopo des aktuellen Höllentalführers (Ausgabe 2013) eingezeichneten NH in der 1. SL haben wir nicht gefunden, ebenso keine 2 Normalhaken, die den Stand bilden sollten.
Dafür befindet sich nach etwa 55 m (gerechnet vom Baum beim Wanderweg) der erste und einzige Baum in der Tour, der ein bequemes Standmachen erlaubt und die Nerven sehr beruhigt.

Die 2. SL ist deutlich schwieriger, hat 2 schwerere Stellen, etwa UIAA 5. Es sind 2 abdrängende und ausgesetzte Riss- bzw. Hangelstellen.
Insgesamt haben wir 4 Haken in der 2. SL vorgefunden (der erste NH ist sehr schlecht), der letzte ein Metallstangenrelikt im Stile Cepls kurz vor dem Ausstieg.
Außerdem fanden wir einen fixen Klemmkeil in der Nähe der 2. Crux.

Die 2. SL hat eine Länge von etwa 30 m.
Kurz vor Ende des Risses quert man etwas nach rechts und steigt dann nach oben hinaus (das Rissende wird immer schwieriger und ist zudem meist nass), die beiden Haken kurz vor dem Ausstieg weisen den Weg.
Ausstiegsstand ist dann ebenso ein Baum.

Ein wichtiges Thema für uns war, wie wir wieder zum Boden gelangen können, da dies im Behmführer nicht dargestellt wird.
Letztlich haben wir uns fürs Abseilen entschieden (von einem Baum unterhalb des Ausstiegsbaums wegen besserer Linie und Seilabziehmöglichkeiten).
Das Ganze war insofern spannend, da wir nicht sicher waren, zu dem von uns vermuteten Stand zu gelangen bzw. ob wir am Ende des freihängenden Abseilvorgangs überhaupt wieder zur Wand kommen könnten.
Fakt ist: Am rechten oberen Rand des 5-m-Daches der Techno-Route ‚Weichtaldach’ kann man einen sicheren Abseilstand - an 2 älteren BH mit einem älteren Schnapper - erreichen.
Von dort lässt sich in weiteren 50 m zum Boden abseilen (2 x 60 m Halbseile empfehlenswert).

Danach Abstieg über den Zustiegsweg zum linken Rand der Basis des Blechmauernpfeilers (d.h. zum ‚Weichtaldach’, tlw. rot bezeichnet, siehe Topo im 2013er Höllentalführer).

Generell würde ich empfehlen, die Tour bei zumindest halbwegs trockenen Verhältnissen zu klettern.
Der Fels an sich ist fest.

Material:
Einige Bandschlingen
Ev. 1-2 Reepschnüre zum Abbinden der Normalhaken
Friends: Zumindest Cam 1-3
Ev. mittl. Klemmkeile (haben wir nicht gebraucht)
Hammer und Hakensortiment nicht notwendig

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