Toureninfo:
- Tourenname
- "Weg der Freiheit-Stadlerrisse"
- Begehung
- begangen von Bernhard am 2014-05-01
- Gebiet:
- Blechmauer
- Berg:
- Rax
- Schwierigkeit:
- 6+
- Exposition:
- SW
- Absicherung:
- BH gut
- Zusätzliche Angaben:
- Mit Roni am Tag der Arbeit - die Route wird dem Tag gerecht!
Die Straße noch nass vom Regen in der Früh, die Blechmauer dann überraschend trocken. Einstieg weit rechts, besser vom oberen Parkplatz weg zusteigen, von der rechten Talseite her, statt über die Schönbrunner Stiege.
Die ersten beiden SL unschwierig und schrofig, bis unter den markanten Riss. Tolle, steile Kletterei in Risskamin, die Abstände wirken weit, liegen aber günstig, ein paar Cams definitiv empfehlenswert. Roni dann im schrägen Riss nach links, schön ausgesetzt und optisch eine Pracht, allerdings übel zu klettern. Unten auf Reibung, die Hände auf abschüssigen Auflegern. Mit den Füßen im Riss gehts schon gar nicht. Wundern uns über die 6er Bewertung - oder haben wir den Schmäh einfach nicht entschlüsselt? Weiter durch Gemüse und Unterholz. Hier streuen wir die steile 7- Pfeiler-SL des Blechmauernpogo ein und seilen wieder ab. Zahlt sich aus. Die "Stadler-Kröttlinger Risse" sind schon zu sehen und erst wollen wir´s gar nicht glauben. Brachial wirkender, senkrechter, bis überhängender Risskamin. 2 1/2 SL nicht enden wollende und nicht nachlassende Hardcore Kaminrurchlerei vom Feinsten - für den der das mag. Danach waren wir uns nicht mehr ganz so sicher darüber. In der vorletzten SL blieb ein Seil beim Einziehen stecken und sorgte für Verwirrung. Regen beim Abstieg.
Scharfe Risstour, empfehlenswert!
Ronis Text:
Weg der Freiheit + Stadler Kröttlinger Risse + kleiner Exkurs in den Blechmauernpogo
1.Mai, wie es sich an einem Staatsfeiertag gehört, beginnen wir diesen mit einem genussreichen Frühstück im Payerbachhof. Wegen der bevorstehenden Kletterei wollen wir es am Buffet nicht übertreiben, als Ausgleich für das maßvolle Frühstück wandert eine ordentliche Jause in die Hosentaschen von Berndis Arbeits-(= Kletterhose).
Wir steigen nicht über den Schönbrunnersteig zu, sondern nehmen den Wanderweg ins große Höllental, was sich dann beim Rückweg zum Auto als kleiner Nachteil entpuppen wird.
In der zweiten SL habe ich in der 6er-Wandstelle exakt dieselben Probleme (Größenstelle?), wie bei unserem 1.Versuch am 30.8.2013. Trotz langem Herum-probieren bleibt wieder nur die Hakenhilfe. Nun wartet die imposante 40m Verschneidung (anhaltend, mit ansteigenden Schwierigkeiten 6-,6,6+), wo uns beim 1.Versuch die nassen und glatten Stellen zu einem Rückzieher zwingen. Berndi ist in Topform und meistert alle schweren Stellen frei. Im Nachstieg eine super Kletterei, die Kräfte reichen aber nicht ganz bis zum nächsten Stand. Der Überhang (6+, eigentlich auch ein kleines Dach) ist stellenweise etwas nass und nur durch das Vorhandensein eines kleinen Bäumchens mit zugehöriger Reepschnur „lässig“. Der nachfolgende Schrägriss ist wunderschön anzuschauen und wesentlich länger als erwartet. Leider gehen in der Mitte nicht alle Stellen frei (muss ich unbedingt noch einmal probieren!). Ich mache am Ende des Schrägrisses zu früh Stand (es geht noch einige Meter eine 5er Stelle empor und danach ein Linksschwenk zum eigentlichen Stand). Dafür kann man dem Nachsteiger genau auf die Finger schauen und direkt unter einem die klein raue Platte der 3./4. SL vom Blechmauernpogo auschecken. Nach einer leichteren SL folgt unser Ausflug in den Blechmauernpogo. Berndi steigt eine sehr schöne Pfeilerlänge (6,7-,6+,5+, 30m) vor. Nach der Abseilung geht’s durch eine Waldstelle weiter (nicht zu glauben, was die Blechmauer alles beherbergt, vom Höllental aus würde man solche Passagen nicht vermuten). Wir sehen zu einem brachialen Riss, der uns ob seiner Dimensionen ziemlich beeindruckt (sind das vielleicht die Stadler Risse?, können wir so etwas überhaupt klettern?). Die 5+,5- Querung zum Einstieg in die Stadlerrisse ist wirklich ein Genuss. Berndi hängt zur 1.Risslänge noch den Reitriss an, das ergibt dann 40m sehr anstrengende aber auch lohnende Risskletterei. Der Tag der Arbeit ist aber noch nicht vorbei. Es folgt noch eine Körperrissverschneidung vom Feinsten. Ich hänge noch eine kurze SL dran, was sich allerdings als nicht so günstig erweist. Beim Einziehen der Seile verklemmt sich ein Strang und aufgrund der fehlenden Kommunikation mache ich beim Nachsichern Fehler. Nach der Fehleranalyse haben wir noch 50m zum Wachhüttelkamm. Das Wetter wird schlechter und kurz vor Erreichen der Straße beginnt es richtig zu schütten. Jetzt zeigt sich, dass uns der Zustieg über die Schönbrunnerstiege einiges an Straßenmetern erspart hätte. Eines ist klar, die Stadlerrisse bleiben auch ohne kräftiger Maidusche in bester Erinnerung.
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