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Toureninfo:

"Lindner-Wagner"
begangen von Ronald am 2012-08-18
Gebiet:
Xeis
Berg:
Peternschartenkopf, NW
Schwierigkeit:
7-
Exposition:
NW
Absicherung:
wenige BH, tw. altes Material
Zusätzliche Angaben:
Seilschaft mit Berndi, es ist der dritte Anlauf auf die Lindner-Wagner. Das Wetter könnte besser nicht sein und unser Zustiegstempo deutet auf eine gute körperliche Verfassung hin. 8:15 Uhr- Einstieg in die Route - wann werden wir beim Zackendach sein und wie fühlen wir uns dort, das sind einige der Fragen die mir durch den Kopf gehen. Berndi führt so wie schon beim 1.Versuch in der 1.SL. Die nasse 6er Stelle ist diesmal nicht so unangenehm. Nun geht’s mit eingeschalteter Stirnlampe in die Höhle und ich kann relativ schnell weit oben einen Bohrhaken ausmachen. Das müsste dann auch schon der Stand sein, denn dazwischen ist laut Topo nichts mehr. Die Kletterpatschen sind erdig und nicht sauber zu bekommen, das Ganze kommt mir für einen 3er irgendwie sehr steil und griffarm vor, nur ein etwas fragwürdiger Cam, na ja die Erde da unten ist weich, aber es geht. Berndi findet diesmal augrund des korrekten Standes den richtigen Höhlenausgang und die zweiten 40m Höhlenmeter sind schön zu klettern. Die nächsten beiden SL gehen wir ruhig an, sie sind auch brauchbar abgesichert. Jetzt die 6+ Rissverschneidung, 35m lang, anhaltend schwierig und nur mit „Rostgurken“, davon aber ausreichend, abgesichert. Berndi wünscht sich den Vorstieg und macht seine Sache gut, alles sauber und ohne Rast, auch ein Trittausbruch wird souverän austariert - die ca. 1kg schwere Gesteinsmasse zerbröselt und ich bekomme zum Glück nur einen Rucksacktreffer ab. Die als brüchig ausgewiesene 7.SL macht mir in einer 5er-Stelle (laut Topo) arge Probleme und es ist ein ziemlich moralischer und harter Zug Richtung rettender Bohrhaken nötig. Jetzt das Zackendach, das heute mir vorbehalten ist. Ich nähere mich diesem ziemlich direkt und will mittels Untergriffen queren, das Ganze funktioniert nur mittels Tritt auf einen Normalhaken und kostet Kraft. Ums Eck geht’s auch noch irgendwie - beim Nachstieg habe ich das besser gelöst - und hänge in einen Normalhaken ein, Pause mit ständigem Kontrollblick auf den Haken. Weiter zum nächsten Normalhaken, eingehängt und Griffausbruch bei der linken Hand, aber kein Sturz. Bin ich leicht abgerutscht in dieser 6er Stelle oder ist nur der linke Unterarm nach unten gefahren, ich weiß es nicht mehr.
Weiterkämpfen zum Stand, geschafft und nachkommen. Bis hier her über 1h Stunde schneller und sicher nicht so fertig wie beim ersten Mal. Es könnte klappen. Aber nun kommt unbekanntes Terrain und v.a. gilt es jetzt viel selbst abzusichern. Das bekommt Berndi in der anschließenden langen 9.SL, mit tw. gefinkelter Wegfindung zu spüren und meldet nun erstmals Bedenken an. Ich denk mir, die härtesten Kletterstellen haben wir hinter uns und jetzt soll es laut Behm ja genussreicher werden. Im Nachstieg ist diese 9.SL ja auch ein Genuss. In der 10.SL auf dem Band angekommen darf man diesem nicht weiter nach links folgen, sondern muss sich nach links oben halten und sich von dem kleinen Überhang nicht zurückweisen lassen (wir wussten bis dato nicht, dass 4- Überhänge existieren). Berndi versichert die 11.SL im 4+ Gelände mustergültig und ich nehme eine Kamin- und Verschneidungslänge in Angriff, welche genussreich zu klettern und gut zu versichern ist, zu sehr schönem Stand mit prächtiger Felskulisse. Wir werden müder und die Gedanken an die vorletzte SL (wilder Riss und Hangelquergang) mehren sich. 13.SL, Berndi: Ein unangenehmer, sehr luftiger Quergang um eine Kante, dann sehr steiles Gelände, schwierige Wegfindung weil keine Zwischensicherungen, ein Lob dem Vorsteiger! Ich klettere nun eine lange, wirklich lange plattige Verschneidung, der einzige Bohrhaken im oberen Drittel ist meiner Meinung nach zu hoch gesetzt, endlich Stand, nur mehr zwei Längen. Das einzig Gute: Es wartet zwar der wilde Riss, aber Berndi ist dran. Mittels strategisch gut gesetzten Cams arbeitet er sich stetig empor und meldet nach dem Riss, dass der Quergang „gut machbar“ ausschaut. Und so ist es auch: Beim Riss spare ich Kräfte, Hakenhilfe und so, dafür ist dann der Hangelquergang ein grandioser Abschluss. Wir waren noch nie so glücklich über das Erreichen eines Ausstiegs (17:15 Uhr), und noch nie so stolz über das Geleistete. Alles weitere, einschließlich des von uns so geliebten Peternpfads verläuft problemlos.

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