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"Wandervogel und Prosit der Gemütlichkeit"
begangen von Peter am 2020-01-12
Gebiet:
Hohe Wand
Berg:
Babywand
Schwierigkeit:
6+ bzw 7+
Exposition:
Süd
Absicherung:
Plaisir
Zusätzliche Angaben:
Gleich einen Tag nach der auch in diesem Forum beschriebenen Veitschtour im Sommer, ein Unfall beim Zustieg in einem verwaisten Teil der Hohen Wand, als wir die Route Temnozor klettern wollten.
Im weglosen, steilen Schrofengelände beim Versuch höherzusteigen, an einem toten, lediglich oberarmstarken Bäumchen angezogen.
Nicht auf Vertrauenswürdigkeit gecheckt, das Bäumchen brach ganz unten komplett ab, ich verlor komplett das Gleichgewicht und stürzte hangabwärts.
Kein Absturzgelände, jedoch steil genug, dass der Sturz zu einer langwierigen Daumengrundgelenksverletzung führte (Seitenbandeinriss mit Knochenabsplitterung), die nur extrem langsam abheilt.
Mittlerweile aber hindert mich eigentlich mehr meine Hüftarthrose am Klettern als der Daumen, den ich durch Abtapen gut einsetzen kann.

Heute also endlich mal wieder was Mehrseillängiges, zusammen mit Don Pedro.

Es war kalt an diesem Sonntag, aber auch sonnig angesagt und wir hatten Hoffnung, dass wir auch keinen Wind abbekommen könnten.
Am Parkplatz kurz vorm Seiser Toni (Parken seit neuestem kostenpflichtig… wir parkten etwa 300 – 400 m vorm großen Parkplatz, wo man noch gratis parken kann) hatten wir -0,5° C.
Beim Klettern in der Sonne (reine Südwand), wars dann extrem fein, da tatsächlich auch kein merkbarer Wind war.

Hatte mir auch ‚Trüffelschwein‘ und den ‚Dir. Österreichersteig‘ für diesen Tag überlegt, wobei wir da nicht den ganzen Tag Sonne gehabt hätten, was uns aber doch sehr wichtig schien.
Der Hochfallklassiker ‚Südwind‘ war dann auch noch eine reine Südwandidee, wobei ich vor der Tour gehörigen Respekt hab, gerade weil ich die Tour von zwei Begehungen vor einigen Jahren bereits kenne.
Die Hammerlwand mit ihren kurzen MSL knapp unterhalb der Eicherthütte war dann noch eine Alternative, falls am Wandfuß der Hohen Wand der Nebel hängen sollte.

Wir sind dann aber zur Babywand, der westlichsten Wandformation der Hohen Wand und dort 2 MSL geklettert.
Der Zustieg ist kurz, aber nicht ganz banal zu finden.
Im Prinzip muss man zur neuen, oberen Forststraße, die direkt an der Wand vorbeiführt.

Zuerst sind wir in 'Wandervogel' eingestiegen, 3 SL, 6+ (ca. 6- obl.), EB: Behm 2017, mMn für Behmverhältnisse eng eingebohrt und wirklich plaisirig.

Die erste SL ist allerdings schrofig, brüchig und nicht ungefährlich.
Ich hab in dieser 1.SL auch einen BH übersehen. Sind insgesamt glaub ich 5 Stück (und nicht 2, wie im ansonsten guten bergsteigen-Topo eingezeichnet).
Bei einem Zapfen in SL-Mitte klettert man links vorbei.
Das kann man im Behm-Topo (Sportkletterführer aus 2017!) auch gut erkennen.

Besonders die zweite Länge, 6, fand ich sehr schön.
Graue, raue und feste Wandkletterei.
Die dritte Länge, 6+, ist eine gelbe Verschneidung (schön), die man am Schluss über einen Überhang (Crux) verlässt.
Für mich war das Raussteigen aus dem Überhang auch wirklich 6+ und schwer.
Peter im Nachstieg tat sich viel leichter als ich. Er sagte etwas von einem Untergriff, den ich nicht gesehen habe.

Danach haben wir auf zweimal abgeseilt und sind dann rüber zum etwas weiter rechts oben befindlichen Einstieg von Prosit der Gemütlichkeit, 7+ (6+ obl.), 6 SL.
Die ist nicht ganz so eng abgesichert wie Wandervogel (ist aus dem Jahr 2014 und auch von Behm), aber kein mobiles Zeug nötig.

Die erste Länge ist Peter vorgestiegen und die ist, wenn man die Rechtsquerung unten klettert, ca. 6-, wenn man oben bleibt (so hab ichs im Nachstieg gemacht) ca. 6+.
Wegen der Flechten in der oberen Variante denke ich, dass dies in der Regel unten geklettert wird.

Danach hab ich die 2. und 3. Länge (bei Behm beide je 6+) zusammengelegt.
Peter meint, es macht mehr Sinn, die erste und zweite Länge zusammenzulegen, was wahrscheinlich stimmt.
Die zweite Länge ist plattig und nicht leicht, tlw. auch etwas weiter gesichert, aber cool.
Die dritte Länge ist steile Wandkletterei und geht auf die Kraftausdauer, ist aber großgriffig.
Beide Längen haben mir extrem gefallen, auch weil alles noch rau ist.

Nach der 3. SL kann man auch sehr gut abseilen.
Hier wäre mMn der geeignete Umkehrpunkt, wenn man sich die 7+ Länge ganz oben ersparen will.

Die vierte Länge stieg dann Peter vor, 6-, die führt rein ins Gehgelände, Stand bei einem Baum.

Danach die Verbindungs-Geh-SL rüber zum Vorbau des Breiten Steins, zuerst nach oben und dann nach rechts.
Beim Standbaum ist eine Seilschlinge und man sieht die erste Lasche der Vorbaulänge.
Diese bin ich dann auch vorgestiegen (4+) und hab an einer Lasche am Fuß des Breiten Steins (eines, wie Behm schreibt, eigenen Gipfels oberhalb der Babywand) Stand gemacht.

Darüber sieht man die steile, glatte, weiße 7+ Länge raufziehen, die eine wirkliche Prachtlänge darstellt und bombenfesten Fels aufweist, wie man ihn auf der Hohen Wand selten findet.
Peter ist das dann vorgestiegen.
Er hat den BH bei der Crux unterhalb eines Überhangs vor seinen Freikletterversuchen A1 eingehangen und ist dann nach rechts zu einem klettergartenmäßig eingerichteten Stand rausgeklettert (6+ und ganz und gar nicht geschenkt).

Dann hab ich ihn abgelassen und bins dann auch vorgestiegen.
Eigentlich ist die ganze SL schwer...
Schon am Anfang der SL kann man auch vermeiden, nach rechts auf den Absatz raufzusteigen (in ca. 3-4 m Höhe), sondern direkt zum 2. BH klettern (Peter stieg verständlicherweise im Vorstieg nach rechts raus, hing die Exe ein und querte dann wieder in die Linie rein).

Oben (Crux, 7+) dann ein sehr schwerer Zug aus einer Art Piazstellung rauf in ein Loch unterhalb einer Art Überhang, wobei da oben 2 Löcher sind und das rechte Loch gut ist. Von da hängt man dann die Exe ein.
Bei dem senkrechten kurzen Riss, von wo aus man in die Piazposition geht und wo man quasi nix zum Ansteigen hat außer Reibungstritte, bin ich länger gehangen um auszuchecken.
Und wenn man das Loch hat, die hier ansetzende Querung nach rechts (6+) hats wie erwähnt auch noch sehr in sich und auch hier bin ich noch paarmal gehangen, bis ichs frei klettern konnte…
Behm hat im Topo als Originallinie eine Linie leicht nach links und oben nach der Crux eingezeichnet und die 6+ nach rechts lediglich als Variante.

An dieser Stelle war es schon empfindlich kalt, da die Sonne langsam verschwand. Wir bauten also rasch ab, packten zusammen und sind auf einem rot gepunkteten Steig orografisch rechts zur obersten Forststraße abgestiegen.

Ich würde zusammenfassend sagen, dass diese beiden MSL sehr lohnend sind (Ausnahme die 1. SL von Wandervogel).
Einerseits gut abgesichert, andererseits noch sehr rau, da augenscheinlich noch wenig beklettert.

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