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Toureninfo:

"Kombi Schauerrisse und Blechmauernpfeiler"
begangen von Peter am 2019-07-25
Gebiet:
Rax
Berg:
Blechmauernpfeiler
Schwierigkeit:
7 (6 obl)
Exposition:
N
Absicherung:
BH, NH, Stände gebohrt
Zusätzliche Angaben:
Mit Frank an einem sehr heißen Tag ins Höllental.
Eigentlich wollte ich zum Hochschwab, um am Kleinen Winkelkogel den NW-Pfeiler von Schinko zu klettern.
Aber Frank hatte Bedenken wegen Hitze am langen Zustieg und in der 2. Routenhälfte.

Deshalb ein anderes altes Projekt am Blechmauernpfeiler angegangen, der komplett nach Norden schaut, noch dazu mit kaum einem Zustieg.
Man sieht die Wand vom Parkplatz vorm Lawinenverbau aus.
Links der Gaisbauerwand, rechts vom Wachthüttelgraben bzw. des Wachthüttelkammwegs zieht die Wand extrem steil nach oben.
Ganz links oben kann man auch den bekannten U-Baum erkennen, der heute ungefähr der Endpunkt unserer Kletterei sein sollte.
Auf dem Baum hat Alfred Kapfenberger mal einen Handstand gemacht!

Die beiden Touren wurden nur einmal im Netz beschrieben, in einem Tourenbericht aus dem Jahr 2006.
Topo findet sich nur im Höllentalführer von Th. Behm.

Der nur etwa fünfzehnminütige Zustieg ist ziemlich übel.
Man geht in Ri. Schönbrunnerstiege und zweigt dann vom Hauptweg auf einem gut sichtbaren Pfad nach links in Ri. Wand ab.
Der Pfad ist tlw. rot markiert und führt unterhalb des dreieckigen, markanten Weichtaldachs nach oben.
Schrofiges, loses Erdreich, Totholz, Schutt, viel Bewuchs, zuletzt immer steiler werdend, mit ein bis zwei zu überkletternden kurzen Felsstufen. Der beste Weg ist tlw. relativ schwer zu erkennen.
Ganz zuletzt ein kurzes, aber hilfreiches Fixseil, fast direkt unterhalb des Einstiegs.
Der Einstieg ist in Rot gekennzeichnet, Aufschrift ‚Weichtaldach‘ (1.SL gemeinsam), außerdem ein BH mit Lasche am Einstieg.

Die Schauerrisse, 2 SL, 6+ und 7, sind aus dem Jahr 1972 (EB: Harald Tarnowiecki und James Skone), wurden damals nur mit ein paar Normalhaken und einigen selbstgebastelten Klemmkeilen erstbegangen(!) und wurden inzwischen aber saniert.
Der Routenname wurde übrigens deshalb so gewählt, weil die Erstbegehung bei Regen stattfand.
Die Stände sind gebohrt und auch viele BH als Zwischenhaken, aber auch NH.

Die Tour dient auch als einer von 3 möglichen Zustiegen zum Sektor Blechmauernpfeiler, dessen Touren in Wandmitte beginnen - nämlich von einem Band mit Fixseil aus…
Unterhalb dieses Bandes findet sich (außer ganz links und ganz rechts) Steilgrasgelände.
In dem Sektor hab ich noch nie jemanden klettern gesehen, obwohl die Touren großteils sehr gut abgesichert sind und sehr guten Fels aufweisen… allerdings sind die Schwierigkeitsgrade hier ziemlich hoch (zw. 6+ und 9-).

Das Hauptproblem, das wir in den Schauerrissen hatten, war eigentlich der Fakt, dass die Tour offenbar kaum geklettert wird und deshalb vor allem am Beginn und am Ende der ersten SL sehr bewachsen war.
Auf den ersten 5 Metern waren viel Moos, Pflanzen und Erde wegzuputzen.
Wir brauchten dann auch entsprechend lang in dieser SL, nämlich um einiges mehr als eine Stunde.

Die rampenartige Verschneidung, die kurze Querung nach links und der Überhang (6+, geht über leicht links) waren in dieser 1. SL relativ gut zu begehen.
Danach hätte Frank noch etwas weiter nach rechts oben klettern müssen, hin zum Beginn einer Rissverschneidung.
Diese etwa 5 Meter waren aber derart zugewachsen, dass er nicht ganz sicher war, ob der Weg stimmt. Das Behmtopo ist dort auch nicht ganz präzise gezeichnet.
Deshalb machte er unterhalb des Bewuchses an einem BH Stand und ich kam mal nach.

Aber dieser zugewachsene Teil gehört schon zur Route und so nahm ich diese letzten Meter der ersten SL in der zweiten Vorstiegslänge mit (hier ca. 4, keine Haken, tlw. etwas brüchig, jedoch machbar).
Danach gelangt man zum Stand nach der ersten SL an 2 BH unterschiedlicher Bauart (links des Beginns der Rissverschneidung).
Bei diesem Stand führt die Weichtaldachroute links weg.
Die Schauerrisse gehen weiter über die gut zu kletternde Rissverschneidung, ca. 6-.

Danach etwas nach rechts abklettern, hinein in den anspruchsvollen Riss (7), die mit Abstand schwerste Passage der Schauerrisse bzw. des heutigen Tages.
Dieses Hineinklettern in den Riss war für mich dann frei nicht ansatzweise machbar.
Es gibt dort aber einen strategisch sehr gut gesetzten BH, über den ich letztlich A1 über die Stelle stieg und so im Riss weitermachen konnte.
Auch im Riss bleibt es schwer, aber auch dort gut gesichert und hier für mich frei kletterbar.
Danach kommt das erwähnte Band mit Fixseil, über das ich etwa 10 -12 m nach rechts queren musste (Sicherungsmöglichkeiten an den Verankerungen des Fixseils), um zum Einstieg des Blechmauernpfeilers zu gelangen.
Achtung auf Seilreibung!
Mit Halbseilen, Halbseiltechnik und Verlängern einiger Sicherungen konnt ich die Querung noch anhängen.
Die Tour direkt rechts vom Blechmauernpfeilereinstieg, Magisches Theater, 8+, ist angeschrieben.
Frank kam nach und kletterte dabei den schweren Übergang zum Riss A0.

Der Blechmauernpfeiler ist schon sehr alt, aus dem Jahr 1938, von Gaisbauer, Matouschek und Reischmann erstbegangen,
3 SL, 7-, 6- und 6+ (6- obl.).
Behm schreibt im Führer, dass die Tour ein legendärer, schöner, selten begangener und spärlich sanierter Klassiker ist.
Dennoch würden auch wir sagen (in Übereinstimmung mit dem 2006er-Tourenbericht), dass die Tour in einem Mix aus NH, BH und ein paar SU gut abgesichert ist.
Lediglich in der 2. SL war ich froh, Cams dabeizuhaben und verwendete Nr. 1 und 0,75.
Die Stände sind mit massiven Ringen perfekt zum Abseilen eingerichtet.
Überhaupt sollte man mehr Exen dabei haben, als Sicherungen im Topo für die 2 Wege eingezeichnet sind. Ich würd zumindest 12 Stück mitnehmen.

Im 7- Überhang kurz nach Start der 1. SL war für uns nicht sofort klar, wie die und welche der Griffe zu verwenden sind und wie der Körper richtig zu positionieren ist..
Deshalb mussten wir die Stelle beide auschecken, konnten sie aber beide frei klettern.
Der Stand ist dann neben einem Baum.

In der 2. Länge, 6-, hab ich mich im Vorstieg ziemlich hinaufgezittert, ging aber immerhin RP. Hier etwas weitere Absicherung (Cams!).
Es geht einen Riss hinauf, wendet sich später nach rechts und schließlich steil weiter zum Stand unter der Ausstiegsverschneidung mit dem U-Baum, der quer über der Linie liegt.

Aufgrund meiner derzeit mangelnden Kraftausdauer war ich an diesem Punkt schon ziemlich erschöpft und froh, dass Frank mit dem Vorstieg dran war.
Der ging ohne langes Zögern weiter und stieg die Verschneidung rauf, wie so oft mit den ihm eigenen Pausen, in denen er sich 'auf Zug' Lösungen für die schweren Stellen in der SL überlegte.

Unterhalb des U-Baums ist dann die Crux.
Dann unterhalb des querliegenden Baumes durch (der mittlerweile tot zu sein scheint) und noch ein paar Meter im Riss weiter, wieder zu einem Ring-BH Stand.
Ich kam nach und konnte direkt frei durchklettern, wobei mir nach dem Aufsteher aus der Crux heraus noch der entscheidende Minitritt ausbrach.

Danach haben wir langwierig abgeseilt.
Zuerst zum Einstieg des Blechmauernpfeilers, danach wieder gesichert zurückgequert zum orographisch äußerst rechten Endes des Bandls mit Fixseil (da wo die Schauerrisse raufkommen; dort auch 2 Klebehaken).
Wahrscheinlich ist es aber problemlos möglich, vom Stand nach der 1. SL des Blechmauernpfeilers (der Stand neben dem Baum) direkt zu den beiden Klebehaken abzuseilen und sich so die gesicherte Querung zu ersparen!

Anschließend in 2 weiteren SL über die Schauerrisse zum Einstieg unserer Tour abgeseilt.
Ich wollte unbedingt wieder dorthin zurück, da Rucksack und Zustiegsschuhe am Einstieg waren und ich auf jeden Fall vermeiden wollte, von irgendwo anders (wenn das überhaupt geht) mit den Kletterschuhen wieder zum Einstieg rauf zu müssen.
Dauerte wie gesagt recht lang, funktionierte aber gut (beim vorletzten Abseilen ein paar Exen einghängt, um Pendler zu vermeiden).

Unterm Strich eine empfehlenswerte, klassische Routenkombination, die bis auf den Zustieg und die erste SL der Schauerrisse - durch unsere alpine Brille betrachtet :-) - durchwegs schön und auch gut abgesichert ist.

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