Infos

Anzahl der Mitglieder:
127

Anzahl der Touren:
458

Letzten 5 eingetragene Touren:

Valid XHTML 1.0 Strict

CSS ist valide! RSS 2.0 valide

Toureninfo:

"Trottel Depperter"
begangen von Peter am 2018-09-20
Gebiet:
Hohe Wand
Berg:
Bereich Draschgrat
Schwierigkeit:
7+ (7- obl)
Exposition:
SO
Absicherung:
gut mit BH
Zusätzliche Angaben:
Michael schlug vor, ‚Trottel Depperter‘ zu klettern…
eine Tour links vom Draschgrat und unmittelbar rechts von Tristan Express.
Ist eine schwere Tour (ok, das ist relativ) aus dem Jahr 1992 von Alfred Riedl, die erst nach einer Zustiegs-SL beginnt (ursprünglich ist die Zustiegslänge die 1. SL des Liebesspiels der Falken) und eine SL vor der Hochfläche aufhört und 3 SL misst.
6+ (schwere 6+ würd ich sagen), dann 7+ und dann noch eine SL mit einer 7er Passage.

Die Tour war sehr gut abgesichert, aber ein paar Stellen waren zwingend zu klettern!
Michael ist alles vorgestiegen!
Wir sind über Tristan Express statt über das Liebesspiel eingestiegen.
Mussten die ersten beiden, kurzen SL der Tour nach oben, um zum Einstieg des Trottels zu kommen…
haben diese 2 SL zusammengelegt und sind am Beginn der eigentlich 2. SL der Tristan die re. Variante (7-) geklettert.
Diesen 7- Teil fand ich schon echt schwer.
Man klettert am Beginn dieser 7- Passage nach rechts in einen Riss und dann nach oben und das fand ich wirklich sehr fordernd auf ca. 2 - 3 m.
Tlw. schlecht zu steigen, aber halt mit 7- wohl korrekt bewertet. Auch sehr kraftig.
Im Jentzsch-Topo ist diese Stelle sogar nur mit 6+ bewertet, was ich nicht nachvollziehen kann.
War für mich jedenfalls der volle Kaltstart.

Dann die erste SL von Trottel Depperter.
Mit 6+ bewertet, aber Michi, der die Tour schon mal geklettert ist, meinte, dass diese SL etwa 7 ist.
So ließ ich ihm auch hier den Vortritt.
Diese SL war auch sehr spannend und anspruchsvoll.
Zuerst quert man eine Art Rinne, dann rauf zum Beginn einer Art Rissverschneidung, die gelbbraun ist und sehr steil aussieht, sich aber noch gut auflöst.
Erst danach, wenns etwas flacher wird, wird’s eigentlich schwer.
Man kann dann kurze Zeit später, ca. in SL-Mitte, nicht gerade zum nächsten BH rauf, sondern muss dann kurz mal für ca. 1,5 m nach li. queren und dann wieder nach oben zum nächsten BH hin.
Etwas weiter oben muss man dann li. von einem Nadelbäumchen vorbei.
In dem Bereich bleibt es schwer.
Sehr homogene Länge!

Die 2. SL des Trottels ist dann 7+ und steigt über einen feinen Riss ein.
Diesen Riss konnte Michi, der die Tour eigentlich RP zu klettern probieren wollt, nicht punkten, sondern musste hängen, was ihn ziemlich geärgert hat.
Er meinte, das sei noch der ‚Schrofenteil‘ der SL, also der leichte Beginn… :-)
Tlw. war Gras im Riss,… wird sicher kaum geklettert, diese Tour.
Danach kommen ein paar etwas leichtere Meter schräg nach links oben.
Bis man zu einer Untergriffpassage kommt, an der man nach links queren muss.
Man muss relativ hoch rauf und aufhocken und dann weit nach links greifen in die Untergriffschuppe, dann weitersteigen auf Reibung und dann dazugreifen mit der re. Hand und dann wieder weitersteigen.
Schwer und etwas zwingend gebohrt, geht aber mit der nötigen Moral...
Auch hier musste Michi es sich ein paarmal anschauen, bis er es frei hinbekam.
Danach geht’s nach oben und bleibt weiter anspruchsvoll und homogen schwer und zwar bis ganz zuletzt beim Stand!

Ich hätte gedacht, ich habe null Chance in der SL, aber ich kam frei im Nachstieg bis nach der Querungsstelle.
Kurz danach, als es wieder nach oben ging, musste ich rasten und ab hier tat ich mir sehr schwer.
Musste dann mind. noch ein weiteres Mal rasten und gelangte mit Mühe zum Stand.
Aber zumindest mehr oder weniger alles frei geklettert.

Die 3. SL des Trottels ist mit 7 bewertet und hat nur eine richtig schwere Passage und zwar da, wo es kurzzeitig stark überhängend wird und man von rechts nach links oben muss.
Rechts ein sehr großer Henkel, dann anspreizen und nach links auf für die Steilheit wenig guten Seitgriff, einmal blockieren über diesen Griff und dann weiter zum darüber befindlichen besseren Griff.
Danach muss man wieder etwas nach rechts zurück zum BH.
Auch hier vielleicht bissl blöd im Vorstieg zu klettern, da man bei einem Sturz ev. auf darunterliegenden Fels stürzt.

Dann waren wir auf dem Band, von dem man dann mehrere Möglichkeiten hat. Man könnte zb über den Draschgrat zur Hochfläche klettern.
Michael schlug vor, die letzte SL über das Liebesspiel der Falken auszusteigen (7+), da wir ‚irgendwie schon raufkommen würden‘.
Ich musste dazu etwa 10 – 15 m nach links bergab queren, in Ri. Hochemporverschneidung und dann an einer Pfeilerkante war der Stand, wo diese Länge genau an der Kante hinaufzieht.
Diese SL stellte sich als die (für mich) schwerste von allen heraus.
Vor der schwersten Stelle war auch ein Rückzugskarabiner. Weiter oben hing auch eine Rückzugs-Exe in einem BH…
Diese SL würd ich auch als 7+ obl. bewerten.

Selbst Michi konnte über die Schlüsselstelle zum nächsten BH (zwingend gebohrt!) nur A1 gelangen und musste über eine steife, lange ‚Rettungsexe‘, die er mithatte, einhängen.
Danach kletterte er die Stelle nochmals und konnte die Passage sogar frei lösen, und zwar über links, was ich im Nachhinein völlig oag fand, da ich an der Stelle selbst im Nachstieg keine Chance hatte und gerade mal so A1 drüberkam.
Ich war zu dem Zeitpunkt aber schon ziemlich ausgepumpt und wollte schon eher raus aus der Route.

Bin dann mit Mühe und halbwegs frei noch bis zum Ausstieg geklettert.
Sehr anspruchsvolle Länge!!

Da die Tour im Netz nur einmal auf der Seite von Flo Thamer (RiF) kurz besprochen wird, will ich sie hier vorstellen.
Ich denk nämlich, dass diese Tour ein Dornröschendasein fristet, jedoch wirklich eine gute Tour ist (wie viele ältere Touren, die kaum noch geklettert werden, obwohl sie gut abgesichert und super Linien sind).
Sie ist zwar von der härteren Fraktion, aber wirklich ein paar schöne und interessante SL, besonders die 1. und 2. SL des Trottels, aber auch den Einstieg über den Tristan Express fand ich lohnend.

« zurück