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Toureninfo:

"Pepi Obermann Gedächtnisweg / 2. Versuch"
begangen von Peter am 2017-08-07
Gebiet:
Hohe Wand
Berg:
Milak Klettergarten
Schwierigkeit:
9- (6 A0/A1)
Exposition:
SO
Absicherung:
NH, wenige BH, Stände gebohrt
Zusätzliche Angaben:
Wir kehrten zu unserem Projekt zurück und stiegen nochmals ein.

Ich war diesmal auch mit einer Gartenschere bewaffnet und habe an einigen Stellen Dornenzweige beseitigt, die teilweise den Weg verstellten bzw. die Standplätze ungemütlich machten.
Jetzt kann man die Tour, was den Bewuchs betrifft, also wieder ganz gut klettern.

Es sind tatsächlich alle Stände zumindest mit einem BH versehen.
Dazwischen findet man ca. 2 Zwischen-BH pro SL.
Viele NH, meist ok.

Materialmäßig würd ich empfehlen, mittlere Keile und Cams 0,4 – 3 mitzunehmen.
Für die Technolänge am Beginn Leitern oder Bandschlingen mitnehmen fürs A1-Klettern.
15 Exen!
Zumindest ein Messer für nachwachsende Dornensträucher mitnehmen!

Das Wetter war für einen Durchstiegsversuch gut geeignet, da es nicht so heiss war (nur 21 Grad am Parkplatz) und außerdem kein gewitterträchtiges Wetter.
Trotzdem war ich an diesem Tag ziemlich müde und fühlte mich nicht wirklich fähig.
Führte dazu, dass ich in der 1. SL Probleme hatte, den ersten Haken anzusteigen und beim ersten Versuch wieder zurücksteigen musste.

Erst als ich während der Tour ein mitgeführtes belegtes Brot gegessen hatte und die Sonne hinter der Wand verschwunden war, hab ich mich besser gefühlt.

Die 2. SL ging diesmal viel schneller als beim ersten Versuch.
Ich bin über die 6- Stelle im unteren Teil (da wo der Fels weiß wird) wieder nicht frei drüber (diesmal ohne Hängen, jedoch bin ich mit dem linken Fuß auf einen NH gestiegen).
Die Gartenschere hab ich in der 2. SL ausgiebig benützt.
Zuerst den Stand nach der 1.SL völlig dornenstrauchfrei gemacht.
Dann am Ende des Risses (da wo die letzte Lasche und gleichzeitig die letzte Sicherung der 2. SL ist) den ganzen Dornenstrauch so gut es ging entfernt.
Danach konnt ich in der sicherungsfreien Dickichtzone diesmal einen ganz guten Keil und wieder den 0,5er Cam legen.
Am Stand dann einige Minuten verwendet, um sämliche Dornenzweige abzuschneiden und zu entfernen.

Danach ab der 3.SL Neuland.
Die SL ist wirklich sehr schön, eine Tropflochplatte (mit 5- bewertet) mit einer Verschneidung seitlich (die man aber nicht mitverwendet). Die erste Sicherung ist allerdings ziemlich hoch, ich schätze 6 m vom Stand weg.

Konnte nach ein paar Metern in der Verschneidung etwas legen und erreichte dann die Lasche.
Danach weiter nach oben entlang der Platte (rau, schön,… die zweite Lasche im oberen Plattenbereich haben wir beide nicht gefunden) und danach nach einigem Suchen die Abzweigung nach rechts (dort ein letzter NH) und es schien recht logisch, dass es hier raufgehen musste.
Im Topo waren nach diesem NH noch zwei weitere eingezeichnet, ich fand allerdings nichts mehr.

Von dem erwähnten NH weg ging es durch einen breiten Riss nach oben. Das war für mich im Vorstieg vielleicht die gefährlichste Passage der ganzen Tour.
Es war da nämlich noch etwa 4 m lang diffizil und heikel (lt Topo 5+) und ich konnte zwar noch einen 3er Cam legen, aber dann war nix mehr möglich und ich hatte ziemliche Angst und löste die Stelle dann gar nicht gscheit durch meine Verkrampfung…
Margit hatte da im Nachstieg keine Probleme.

Die 4.SL war anfangs eine ansteigende Querung nach links mit recht vielen NH und einer Lasche (SG 6), danach geht’s nach oben zu einer SU und zu einer weiteren Lasche am Beginn eines braunen Risses, der mit 7- bewertet ist (5+ A0).
Ich fand diese folgenden Rissmeter EXTREM steil und schwer. Hätte gesagt, das ist zumindest 7…
Allerdings war ich ziemlich schwer an diesem Tag mit all der Ausrüstung im Vorstieg…
Margit konnte diesen Riss im Nachstieg frei klettern, was ich kaum glauben konnte, denn ich hatte nicht ansatzweise die Kraft für diesen Riss.
Bins A1 geklettert und nichtmal zügig… :)

Ganz zuletzt in der 4.SL kommt ein NH, der raussteht, weswegen ich ihn abgebunden habe. Von dort war es für mich nicht klar zu erkennen, wie es weitergeht.
Man kann entweder grad nach oben klettern und an rötlichem Fels weiter nach rechts klettern oder nur ein wenig zu großen Griffen nach oben anklettern und dann direkt nach rechts queren, was ich dann gemacht habe, da ich einen Klebehaken gesehen habe.
Das war aber fast sicher die falsche Lösung, da der Klebehaken eindeutig zur Verbindungsvariante von ‚Sag niemals nie‘ zum Obermann-Steig gehört (siehe Behm-Topo 'Auf Wildenauers Spuren 2' von 2012).
Margit ist hier die erstere Variante geklettert und sagte, es ginge hier ganz gut. Es kommt kurz vorm Stand in der oberen Linie auch noch eine Lasche.

Der Stand ist in einer Nische direkt bei einem Vogelnest (derzeit verlassen), 1 BH, 2 NH.
Bei dem Stand sollte auch das Wandbuch sein, es war jedoch nix da.
Von diesem Stand führen dann auch Laschen und NH nach links, scheinbar aus der Wand raus. Möglicherweise geht’s da ganz in die Ausstiegsschrofen raus, sodass man die Variante als Fluchtweg nützen könnte.
Was ich aber auch gesehen habe, war ein Abseilstand mit Sauschwanz, zu dem man vermutlich kommt, wenn man hier nach links quert.

Vom Stand aus nach rechts blickend sah man dann schon weiter zu unserm nächsten Stand. Man konnte die nach re. ansteigende Querung gut einsehen, an schmalem Band zuerst (SG 5+), dann wird’s extrem (für uns unmachbar) schwer – hier die Crux der Tour (7+), aber sehr gut fürs Nullen abgesichert. Zu schwer ist es da auf ca. 2 – 3 Querungsmetern.
Danach geht’s wieder und man kann frei zum Stand queren (mit Ring zum Abseilen eingerichtet… selber Stand wie ‚Sag niemals nie‘).

In der letzten, 6.SL, geht’s zuerst 3 BH nach oben (SG 7-) und dann teilt es sich.
Links ist die letzte SL der ‚Sag niemals nie‘, die ich eigentlich klettern wollte (7-), jedoch war tatsächlich (siehe Eintrag vom ersten Versuch) ein Wespennest 50 cm unter dem 4. BH.
Sind nur Waben zu sehen, gesamt so etwa 10 mal 3 cm groß, aber voller Wespen.
Bin nach Rücksprache mit Margit über leicht rechts ausgestiegen, also Originalweg.
Hab noch die 4. (goldene) BH-Lasche einghängt, direkt überm Nest, hab die Exe noch verlängert und bin dann weitergeklettert.
Es kommen dann im 5er-Gelände noch 2 NH und dann nix mehr.
Sehr bewachsen in weiterer Folge… es kamen dann in einer Art Rinne auch noch Dornensträucher, die ich, soweit auf der Kletterlinie, alle abschnitt.
Dann nach links aus der Rinne auf eine Art ‚Pfeilergrat‘ und rauf ins flache Gelände zum Stand mit Lasche an einem Felsblock.
Vor dieser letzten Länge hatte ich eigentlich am meisten Respekt im Vorfeld, nachdem was ich davor darüber gehört hatte.
Der Ausstieg über rechts war aber letztlich nicht extrem schlimm.
Nur die Wespen sind gefährlich, eine hat mich auch noch attackiert (aber nicht gestochen), als ich eigentlich schon weiter war.
Vielleicht hat das Seil das Nest gestreift.
Kann übrigens sein, dass man sich das Wespenproblem bei einer Begehung sehr früh oder spät im Jahr ersparen kann.

Ich freu mich sehr, dass wir beide diese (für uns) schwere, alpine Tour geschafft haben.

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