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Toureninfo:

"Bodenbauerweg"
begangen von Peter am 2017-07-17
Gebiet:
Hochschwab
Berg:
Hundswand
Schwierigkeit:
8 (6 obl.)
Exposition:
S
Absicherung:
BH
Zusätzliche Angaben:
Mit Dieter aufn Hochschwab gefahren und den Bodenbauerweg in der Hundswand geklettert.
Ist, soweit ich weiß, die leichteste Tour in diesem Teil der Hundswand.

Die Tour wollte ich schon seit Jahren klettern und nun hat sich mit Dieter die Möglichkeit ergeben.
Der Bodenbauerweg ist 1975 von Horich und Grimme erstbegangen worden (ebenjener Franz Horich, der Haupterschließer des Grazer Berglands) und wurde 2001 umfassend saniert.
Er hat 10 SL, ist ca 350 m lang und 8 (6 obl.) schwer.

Es gibt in der Tour zwei schwere SL, die 3. SL mit 7 (bei Jentzsch/bergsteigen.com) bzw. 7+ (lt. Schall, Genusskletteratlas Österreich Ost, Band 2, 2005) und die 4. SL mit einer Schwierigkeit von 8.
Sonst ist die Tour allerdings nicht schwerer als 6+.
Die schweren Stellen lassen sich auch ganz gut A0 klettern.

Im unteren schwereren Teil herrscht Plattenkletterei vor, oben wird alles gestufter und strukturierter.

Es gibt auf den ersten 3 SL mehrere Verhauermöglichkeiten.
Topo genau studieren (Schalltopo ist genauer)!
In der ersten SL am Baum rechts vorbeiklettern bis zu einem Plattenriss, der vom Einstiegsstand (Standring auf kleinem Vorbau) nicht einsehbar ist!
Im Plattenriss nicht bis zur Nische mit Stand hinaufklettern, sondern schon einige Meter darunter schräg nach rechts den BH folgend nach oben.
Die erste SL war für mich auch die Eintrittskarte zu dieser Tour.
Tat mir in dem plattigen Gelände noch sehr schwer und war auch von den Absicherungsabständen etwas überrascht. Gelang aber letztlich doch RP.

Überraschenderweise gelang es mir, auch die 3. SL an der Crux, einer fallenden Querung (meiner Einschätzung nach 7) im Vorstieg durchzusteigen.
Am Beginn dieser Querung Augen auf und nicht gerade weiter nach oben, sonst gelangt man in die Originallinie von Horich und Grimme (Technometer)! Dieser Abzweiger (gerade nach oben) ist im bergsteigen-Topo nicht eingezeichnet!
Danach am Beginn der Schuppe im 6+ Bereich musst ich aber rasten. Zu gepumpt von der SL...

Die 4. SL war für uns in den 8er Stellen nicht frei zu klettern. Glatte Platte...
Davor gibt’s aber eine 7+ Stelle mit einem Plattenaufrichter an einem Einfingerloch, coole, machbare Stelle, wenn man dem Gummi der Kletterschuhe vertrauen kann.
Den Bereich der beiden BH danach mussten wir aber beide A0 bewältigen. Zu glatt, zu trittlos, die Griffe zu marginal, zu schwer…

Die letzte SL war nochmal recht zach an der 6+ Stelle, da muss man nach rechts raus.
Die Seillängen davor im strukturierten Gelände sind nicht ganz so fest wie in den ersten 4 Längen und zum Teil auch Einiges an Bewuchs, was aber nicht großartig stört.

Man braucht lt. den Topi keine mobilen Sicherungen mitnehmen.
Muss aber sagen, dass die Absicherung trotz Sanierung teilweise recht weit war (zumindest für meinen Geschmack,… in den leichteren Passagen oft bis etwa 5 m) und ich ein paar mittlere Friends mitnehmen würde, würde ich die Tour nochmals klettern.
Mein Nervenkostüm ist da nicht stark genug bzw. war ich der Tour klettermäßig einfach nicht immer überlegen.

Ausnahmsweise ein kurzer Zustieg am Hochschwab bei dieser Tour.
Trotzdem war sowohl der Zu- als auch der Abstieg (nach 7maligem Abseilen) nicht durchgehend offensichtlich, zwischen Wandfuß und Hauptweg teilweise durch die verwachsene Botanik...
Beim Raufgehen verließen wir den Hauptweg wie beschrieben bei einem links weggehenden Pfad, der sich nach einiger Zeit jedoch im dichten Pflanzenbewuchs (jetzt im Sommer) verlor und wir gingen dann mehr oder weniger querfeldein nach oben Richtung Wandfuß und erreichten die Wand fast beim Einstiegsvorbau, den Dieter gleich ausmachen konnte.
Beim Abstieg fanden wir zwar einen ausgetretenen Abstiegsweg, jedoch auch der verlor sich nach einiger Zeit wieder und wir mussten nochmals durchs Dickicht.

Die jenseitigen Zeitangaben auf bergsteigen.com wurden wieder mal bestätigt:
Kletterzeit für die Tour dort 3,5 h.
Bei Schall ist eine Kletterzeit von 5-6 h veranschlagt.
Wir brauchten fast 7 Stunden...

Auch Zu- und Abstieg brauchten wir länger als von den Quellen veranschlagt.
Schall: 30 Zu-, 35 min Abstieg
Jentzsch: 20 – 20
Tatsächlich:
Zustieg mit Erdbeerenessen und nochmals Zurückgehen um einen ev. anderen Abzweiger zu suchen 56 min (sicher in etwa 40 min machbar).
Abstieg, diesmal ohne Zeit zu vergeuden 41 min.
Gut war jedenfalls, dass wir schon um 7 Uhr aus Wien wegfuhren, sonst wären wir wahrscheinlich in die Dunkelheit gekommen.

1,5 l Flüssigkeit in der Tour am Gurt waren mir bei den heutigen Bedingungen keineswegs zuviel.

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