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Toureninfo:

"Dir. Reifschneiderweg"
begangen von Peter am 2015-12-27
Gebiet:
Höllental
Berg:
Stadlwand
Schwierigkeit:
6/5+A0
Exposition:
S
Absicherung:
alpin, Stände saniert
Zusätzliche Angaben:
Zum Abschluss des Jahres mit Margit ein für mich besonderes Projekt geklettert, den Dir. Reifschneiderweg in der Stadlwand am Schneeberg.
Dieser praktisch nicht mehr begangene Klassiker (man findet bis auf die Begehung von Bernhard nichts darüber im Internet) misst 5 SL oder 130 m und startet nach der 4.SL der neueren Tour 'Bruderherz' (2004).
Der Originalzustieg (langer Vorbau, 2-3) kann so vermieden werden.
Die Tour wird mit 6 (5+obl) bewertet.
Für mich ist der schwierigste Teil der Tour (Beginn 5.SL) allerdings UIAA 7 (oder ich war schon zu fertig zu dem Zeitpunkt).
Die Tour wurde bis Ende 2. SL 1935 und ab der 3. SL 1955 erstbegangen.
Es handelt sich überwiegend um klassische Kamin- und vor allem Verschneidungskletterei.

Sind Ende März Bruderherz geklettert und dabei am Reifschneiderweg vorbeigekommen und mich hat die klassische Linie sofort fasziniert.
Allerdings dann im aktuellen Behmführer gelesen, daß es ein Klassiker im Urzustand sei und war dementsprechend abgeschreckt.
Auch meine Recherchen bezüglich Sanierung hatten nichts Positives ergeben.

Nun wars aber so, daß in einem ostösterreichischen Kletterforum am 15.12.15 ein umtriebiger Alpinkletterer einen Bericht über eine Begehung des Reifschneiderwegs reingestellt hat, aus dem hervorging, daß die Stände (aber nur diese!) nunmehr saniert sind. Übrigens je zwei goldene Laschen, die aber alle mit Abseil-Maillon-Rapide versehen sind!
Danach noch Zusatzinfos bei diesem Kletterer eingeholt und nach dem Ok von Margit bei sehr guten Verhältnissen einen Versuch in dieser Tour gewagt.

Fazit:

Tour ist teils mit altem Schrott zwischengesichert (Beginn 1. und Beginn 5. SL), meist aber mit brauchbar wirkenden, grauen NH und insgesamt regelmäßiger abgesichert als ich vermutet habe.
Ich habe mich ziemlich sicher gefühlt und wenig mobil abgesichert.
Die mitgenommenen Hammer und Haken und 2 hooks hab ich nicht gebraucht.
Ich würde für eine Begehung Cams 0,5 – 3 mitnehmen und für alle Fälle ein mittleres Keilset.

Die 1. SL (6, höchstens aber 6+) war sehr spannend und ich war extrem nervös beim Einstieg. Sie hat sich aber recht gut aufgelöst, wobei aber die ersten (ich glaube 3) Normalhaken von sehr schlechter Qualität sind.
Danach wirds besser und davor kann man (wenn man in den Kletterstellungen den Nerv hat) auch mobil was legen.
Es besteht aber jedenfalls die gute Möglichkeit, auf etwa halber Höhe des Kamins an einer Art Felszacken links im Risskamin eine Schlinge anzubringen (und am besten abzuknoten), was mir viel von meiner Angst genommen hat.

Erwähnen sollte ich auch, daß der Ausstieg aus dem Risskamin lt. dem Reidingerführer (1975) meist nass ist, bei unserer Begehung jedoch - so wie die gesamte Tour - komplett trocken war!

Die 2. SL (5-) ist auf den ersten 10 m gefährlich, da in leichterem, aber üblem Gelände (Gras, teils Erde, staubiger Fels) keine Sicherungen vorhanden sind und zumindest für mich auch mobil nichts zu machen war.
Ich bin nicht ganz sicher, ob wirs richtig geklettert sind (Behmtopo hier imo etwas ungenau, das Topo im Schall-Kapfenberger-Braun Führer von 1989 würde uns aber Recht geben)… jedenfalls sind wir vom Stand gerade (also nicht in der Verschneidung!) nach oben geklettert und nach einem psychisch für mich sehr schwierigen, weil noch hakenlosen Aufrichter auf ein etwa 80 cm breites Grasband, konnte ich - am Grasband stehend - 2 NH klinken, die etwa in selber Höhe und etwa 1,5 m voneinander entfernt waren.
Von diesem Grasband schwierig quer nach links in die Verschneidung zurück und von dort human (NH) weiter zum gleich danach auftauchenden Stand, den ich liegen ließ und direkt weiter in die gut abgesicherte 3. SL reinkletterte, eine sichelförmige schöne Verschneidung, die mich sehr an die 3. SL des Gelben Pfeilers auf der Rax erinnerte.
Diese SL schätze ich auf 6 und auf den letzten etwa 7 m auf 6+.

Die 4.SL (wieder mind. 6, vielleicht 6/6+) ist nur etwa 10 m lang und geht ums Eck.
Es schaut alles ziemlich splittrig aus, hält aber recht gut und ist recht dicht abgesichert.
Es macht hier Sinn, nach den 10 m wegen möglichen Seilzugs oder Seilverhängens nicht weiterzuklettern, sondern Stand zu beziehen.

Danach der harmlos aussehende Überhang in der 5.SL, wo ich keine Chance auf eine RP-Begehung hatte, sondern es entwickelte sich mehr zu einem A0-Hochhängen...
Die ersten 3 NH sind hier wieder richtig schlecht (einer verbog sich bedenklich) und diese Stelle sollte man imho bei einer Sanierung definitiv entschärfen (wie auch den Beginn der 1.SL), da sich hier – wie auch schon Bernhard erwähnt – nichts legen lässt.

Am Ende der Tour war der Ausstieg für uns nicht ganz offensichtlich.
Nach dem Überhang geradeaus weiter bis zu einem Punkt, wo ich links am Grat einen großen Baum mit Seilschlinge sah, ich querte dort hin, jedoch war von dort aus kein Gehgelände sichtbar.
Deshalb zurück und weiter nach oben, bis eine Rinne leicht nach links oben abbiegt (in der Rinne ein Nadelbaumgerippe).
Diese Rinne (keine Sicherung, etwa 4. Grad, es lässt sich aber immer wieder mal was mobil platzieren) etwa 10 – 15 m nach oben bis an ihr Ende, wo sich ein weiterer fetter Baum mit Seilschlinge (und Abseil-Maillon-Rapide) befindet, an dem wir Stand gemacht haben.

Auch hier waren wir allerdings noch nicht im Gehgelände.
Wir mussten also noch eine 6. SL anhängen (die nicht im Topo war) und entschlossen uns, in einer uns zu diesem Zeitpunkt unbekannten, mit Klebehaken bestückten SL weiterzuklettern, die schließlich hinauf ins Gehgelände führte.
Die SL setzt im Aufstiegssinne gleich links vom Baum an, hier auch Klebehakenstand, sie ist etwa im 5. Grad und geht an einer kurzen Rissverschneidung nach oben.
Nach Recherchen hat sich herausgestellt, daß dies die neue, von Rudi Melchart (er war u.a. auch Erstbegeher von Bruderherz) eingebohrte Ausstiegslänge des Dir. Reifschneiderwegs ist.
Von ihm stammen auch die neuen Bohrhakenstände in der Tour.

Laub hatten wir beim Zu- und Abstieg auch extrem viel!
Macht das Ganze sehr mühsam und wenn man ein Verknöcheln oder einen Sturz vermeiden will, sind Wanderstöcke zu dieser Jahreszeit sicherlich sinnvoll, am Einstieg kommt man ohnehin wieder vorbei!

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