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Toureninfo:

"Wasserwerk"
begangen von Davidov am 2015-09-09
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Festkogel
Schwierigkeit:
7-
Exposition:
S
Absicherung:
gut - Cams hilfreich
Zusätzliche Angaben:
Zu dritt, Markus (ein Kumpel des Bergbaus), Bernhard und ich übernachten nach dem Wir glorreich bei Cordon bleu und Bier die Schweden besiegt haben, bei Herrn Günther im kalten Apartmentzimmer und ich verabschiede mich von meiner schönen Wegebauerzeit. Früh raus! Wir marschieren vom Kölblwirtparkplatz zum Festkogelvorbau. Diesen bewältigen wir diesmal ganz links.
Komische glitschige Kraxelei, ziemlich ausgesetzt und ohne Versicherung, das ist oftmals schon eher unangenehm. Die Empfehlung ist die 4 SL des Vorbaus zu klettern, oder mal rechts die Schlucht auszuprobieren. Unsere Variante würden wir auf jeden Fall nicht mehr wählen.
Moralisch aufgewärmt (und zwar nur moralisch - sonst ists nämlich arschkalt) steigen wir in die Route ein. Die ersten 3 Seillängen sind noch gut bewältigbar, aber es zeigt sich schon hier, das die Route nicht zu leicht bewertet ist (4-?!). Außerdem sehen wir schon gut in die Route ein, die tiefschwarz, also tropfnass ist.
Immer wieder wird hoffend prophezeit, dass sich die Sonne jetzt sicher bald hinter den Wolken zeigen wird, aber die blöde Sau kommt den ganzen Tag nicht zum Vorschein. Stattdessen wabern schwere Wolken in den Gipfeln um uns als auch in der Wand.
Ab der 4. Sl wirds schwerer zu klettern, die 5+ Platten sind, gerade wenn sie nass sind eine echte Herausforderung. Auch der steile wasserzerfressene 5er Riss ist aufeinmal richtig schwer. Am Stand frieren wir immer wieder komplett aus im Gegensatz zu den Fingern, die immer beim Klettern kalt und taub werden. (Hier muss noch die tragischkomische Geschichte der "sogenannten "Snowboardjacke"" erwähnt werden, die in den letzten Jahren bei jeder Tour im Rucksack, und zwar meistens nur dort, sehr zur Verärgerung des Gewicht-Spareres Bernhard dabei war; und nur hier zum ersten mal bitter benötigt, zum ersten mal bitter gefehlt hat)
In der 6. Sl tropft das Wasser herab. Echt steile, schwere Verschneidungs-Überhangkletterei. Bernhard kämpft sich auch durch diese Sl tapfer im Vorstieg hinauf und gibt ihn dann an mich ab. Durchfroren, und etwas moralisch geschwächt erwäge ich die Rückzugsmöglichkeit, werde aber motiviert durchzubeißen.
Die erste, noch leichte Sl im Vorstieg gibt mir Vertrauen und ich fühl mich ziemlich schnell recht sicher. Bei den Wasserrillen heißt es immer schön links-rechts die Möglichkeiten auszuprobieren, dann löst sich alles (für alle) gut auf. Die 7- SL ist wirklich fordernde Kletterei: Zuerst plattig, dann rechts an die Schuppe -> nach links queren (die Querung ist noch nicht wie vermutet der 7- Zug) hier wirken die Abstände recht weit, die Züge sind aber wenn man überlegt klettert noch nicht so schwer. Der 7- Längenzug folgt dann von einer Piazschuppe direkt neben dem BH nach oben hin zu einem Loch, dann immer noch sehr fordernd über kleine Leisten und Löcher zum Stand. Auch die letzte Seillänge ist noch kraftig und fordernd - Cams sind hier moralisch wichtig.
Am letzten Stand liegt Schnee. Um uns herum sind die Gipfel weiß und wirken winterlich mächtig . Wir projezieren uns in die erste Winterbeghung der Saison, gönnen uns noch einen Schluck von Markus vorzüglichen Nussschnaps und machen uns dann an den anstrengenden, aber landschaftlich beeindruckenden Abstieg zum Kölblwirt.

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