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Toureninfo:

"Superlux"
begangen von Bernhard am 2013-07-17
Gebiet:
Gesäuse
Berg:
Festkogel
Schwierigkeit:
7-
Exposition:
S
Absicherung:
BH - sehr selektiv
Zusätzliche Angaben:
Eine meiner Traumrouten im Gesäuse, lange erwogen und verschoben – bei feinstem Sommerwetter haben Roni und ich uns drübergetraut, samt den „schwierigeren, aber schöneren“ (Zit: Behm) Begradigungen der Erstbegeher - in der Mittagshitze sehnten wir uns allerdings in eine Nordwand und auch sonst in manchen Situationen woanders hin… Eine unserer anspruchsvollsten Klettereien bisher.
Eins ist klar: Bewertung und Absicherung sind für die großen Buben gedacht! Die Meter im 5. Grad lassen sich auf einer Hand abzählen, alles andere ist schwerer.
Zustieg zum Wandfuß bekanntlich zach, harter Altschnee vor dem Vorbau (über Kleehummel) und oben dann, nicht allzu viel, aber ein wenig heikel mit den Turnschuhen. Eine Abfahrt über das halbe obere Feld verzögere ich grade mal genug, um halbwegs sanft im Schotter zu landen, von Anhalten war nicht Rede.
Roni nimmt den direkten Varianten-Einstieg und recht bald wissen wir, was uns erwartet: 10 Meter Abstände im plattigen 5er und 6-er Gelände, anfangs ein wenig unklare Linienführung (Nebenrouten) und die allgegenwärtige Frage „nehme ich das Loch zum Greifen, oder für den Keil zum Sichern“? Roni ist tapfer, vor allem über die trockenmoosige, staubige Lochplatte, auf der ich im Nachstieg gleich mal wegrutsche. Die 2. SL ist wahrscheinlich die entspannteste von allen, kurze Verschneidung mit guten Legemöglichkeiten. Dafür macht´s Roni in seiner nächsten Länge umso spannender, mit einem angeblich recht spektakulären 8-9 Meter Abgang, als ihm die Füße auf einer zu weit oben angelegten Rechtsquerung weggerutscht sind. Zu meiner Schande hab ich grad nicht hingeschaut. Zwar auf Ronis unverständlichen und wenig informativen Schrei hin gut gehalten, sogar noch ein wenig eingezogen, weil der Ruf doch eindeutig alarmierend war, allerdings kann ich keine seriösen Haltungsnoten geben. Die Plattenlandung auf dem Hintern hab ich mitgekriegt…weit entfernt von einem Telemark!
Meine 4. SL lang und schwer und weit gesichert, aber entschärfbar. Allerdings werde ich den Aufrichter kurz vor dem Stand lange nicht vergessen, auf Reibungstritten und dem Fingerloch links und dem windigen Cam unter mir. Roni nimmt die direkte 7-Variante übers Dach und will es nach einer kurzen Rast offensichtlich wirklich wissen. Schafft es auch sauber – ich hatte im Nachstieg keine Chance. Danach ein paar „gemütliche“ Meter zum Stand. Die 6. SL gefällt uns beiden am besten. In diesem gut strukturierten unteren 6er Gelände fühlen wir uns nach dem heftigen Zeug richtig wohl. Das ist eine der Routen, wo man die Führung gerne abgibt! Die letzten beiden SL bleibe mir. Wieder die neuen, selektiv gebohrten Direktvarianten. Wir stellen uns vor Ort schon die Frage, ob die alten, cleanen, logischeren Kaminriss-Linien nicht schöner gewesen wären. Weniger anstrengend auf jeden Fall! Der 7er am Anfang der vorletzten SL ist eine Größenstelle zum Ausbouldern , danach lange steil dahin mit guten Legemöglichkeiten. Nach dem Band muss man links den Riss rauf, die Haken gerade hoch gehören zur „Letzen Ölung“. Der Stand ist auf dem Zacken links. In der letzten SL habe ich mich für die Abzweigung nach rechts entschieden. Ein rampfiger, scharf strukturierter Körperriss, der weder die Moral, noch die Kleidung schonte.
Langer felsiger Abstieg mit leider wenig Abfahrtsschnee. Danach waren wir ein wenig müde und durstig. Wir empfehlen die Würste beim Kölbl Wirt – von den eigenen Kühen!

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