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Toureninfo:

"Hochalmspitze - Südpfeiler"
begangen von Jakob am 2011-09-13
Gebiet:
Ankoglgruppe
Berg:
Hochalmspitze
Schwierigkeit:
V-
Exposition:
S
Absicherung:
selbst absichern
Zusätzliche Angaben:
Eine Tour die uns schon seit 2 Jahren im Kopf herumgeistert – da uns der Pfeiler schon bei unserem ersten Hochalmspitzenbesuch (2009) sehr imposant vorkam – endlich ausgeführt:

Aufgrund der außergewöhnlich guten Wettervorhersage machen wir uns am Montag Nachmittag spontan auf den Weg zur Giessener Hütte. Bis auf Bundesheerübungen ist auf der Hütte diesmal nicht viel los, was uns auch eine gute Nacht im Lager beschert. Um 5.30 sind wir die ersten die sich auf den Weg machen. Der Weg ist bis zu den Gletschermoränen sehr gut gangbar, ab dort wird es mit den schweren Rucksäcken mühsam. Der Gletscher selbst ist sehr aper wodurch die zahlreichen Spalten gut erkennbar sind. Der Einstieg wird schnell ausfindig gemacht und um 09:00 können wir nach längerem Umziehen und Umpacken in die Route einsteigen. Schön geht es über Platten dahin bis zum Fuß einer Verscheidung. Ab hier steilt das Gelände sehr an – die Begriffswahl „Pfeiler“ scheint uns gerechtfertigt. Zwei Seillängen mit anstrengender Kletterei (auch auf Grund der Höhe und der schweren Rucksäcke) durch die markante Verschneidung. Achtung! Der im Führer erwähnte Klemmblock ist nicht mehr zu finden. Nun leicht rechts haltend den Kamm entlang, bis man zu einem kleinen Plateau, mit Steinmann, gelangt. Hier legen wir eine Jausenpause ein, bevor wir uns auf die Schlüsselstelle stürzen. Dabei beobachten wir Kletterer am Detmolder-Grat und leicht verwundert, zwei kleine Männchen, die sich den wohl spaltenreichsten Weg durch das Kees gesucht haben. Die Schlüsselseillänge im Führer als „gutmütig“ beschrieben, erscheint uns kurzzeitig als unlösbar – überhängend, nur mit schlechten Seitgriffen. Erst als wir uns durch die geschlagenen Haken nicht mehr verwirren lassen, erweist sie sich wirklich als gutmütig. Nachfolgenden Seilschaften empfehlen wir gleich den logisch erscheinenden Rechtsschwenk einzulegen und den letzten sichtbaren Haken zu ignorieren. Vom nächsten Stand aus, dem großen Quergang, gute 50 m nach links, leicht absteigend, bis zum Beginn einer seichten wieder nach rechts ziehenden Verschneidung folgen (Nicht durch Bohrhaken verwirren lassen!). Nun über die genannte Verschneidung und der Kante folgend zu den Gipfelschrofen und weiter zum Gipfel. Hier sind wir heute einmal alleine, sehr angenehm! Der Abstieg über den Detmolder-Grat gestaltet sich heute sehr mühsam. Hier macht sich auch der heurige Gletscherschwund (wir hoffen nur heuer!!) stark bemerkbar. Über gespannte Seile die letzten Eisreste querend über großes Blockwerk zur Winkelscharte. Weiter geschwind zur Hütte und schließlich zum Auto.

Resumee: Eine sehr beeindruckende, steile, oft ausgesetzte Route mit permanentem Blick auf den Gletscher. Der Aufstieg und der Abstieg sind wegen Gletschermoränen und Blockwerk sehr anstrengend. Wichtig: Den Hüttenwirt (einfach mal anschauen und sein Kletterkönnen bzw. Bergerfahrung einschätzen – wir sagen 10 + im Winter free nude solo !!locker!! :) ) immer um Tipps bezüglich des Berges fragen. Heute zum Beispiel Lebensgefahr beim Abstieg über die Steinernen Mandln, wegen vorangegangenem Felssturz und starker Steinschlaggefahr.
Zur Absicherung: sehr gut selbst zu versichern, Stände müssen großteils selbst gebaut werden
Zur Schwierigkeit: großteils anstrengende und anhaltende Kletterei im IV Grad

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